Rundgang in Cefalù
Etwas Bildung gefällig?
Blick über den Tellerrand
Museo Comunale Mandralisca: in der gleichnamigen Straße, Hausnummer 13; Zutritt montags bis samstags von 9-12.30h und von 15.30-19h; sonntags nur vormittags. Wäre schade, hier nicht reingeschaut zu haben. Wenn jemandem die Zeit im Nacken sitzt, wenigstens dem berühmtesten Werk die Ehre erweisen. Es handelt sich um das Porträt eines Unbekannten, im 15. Jahrhundert von Antonello da Messina ausgeführt. Mit seinem hintergründigen Grinsen narrt es seither alle Betrachter. Außerdem eine tiefe Schale (Krater) mit der Darstellung eines Fischhändlers.
Altstadt: Hauptstraße der Altstadt ist der Corso Ruggero, voll und ganz auf den Fremdenverkehrs eingestellt, mit einer Menge Läden aller Art. Während der Passeggiata, die im Sommer schier endlos dauert, tritt man sich auf dem Boulevard gegenseitig auf die Füße. Bei der Hausnummer 75 mit der bemerkenswerten Fassade - kurz vor dem Fremdenverkehrsamt, Ecke Via Amendola - handelt es sich um ein Gebäude, das noch König Roger errichten ließ: das sogenannte Osterio Magno.
Bei der Gelegenheit sollte man auch die schmalen Altstadtgassen erkunden, die früher alle von der Kathedrale zum Meer hin abfielen - Via Spinuzza, Vicolo Purgatorio, Via Francavilla, und wie sie alle heißen. Sie bieten bis heute ein recht unversehrtes Gesamtbild.
Mittelalterliches Waschhaus: in einer Sackgasse, die von der Via Vittorio Emanuele abzweigt. Gespeist werden die Zuber, so munkelt man, von einem geheimnisvollen unterirdischen Fluß. Stimmungsvoll vor allem bei nächtlicher Beleuchtung, wenn das Mittelalter wieder zum Leben erweckt wird. Derlei Überreste des damaligen volkstümlichen Lebens haben es meist schwerer als die großen Monumente, die Jahrhunderte und die städtebauliche Verve heutiger Kahlschlagarchitekten zu überdauern, weil sie einfach nicht »künstlerisch wertvoll« genug sind. Dieses Waschhaus ist daher ein seltenes Beispiel für mittelalterliche Alltagsarchitektur.
Bis hinunter zum kleinen Hafen (la Marina) bummeln, der auf fast keiner Postkarte fehlen darf. Hier lassen wir uns dann im Straßencafé nieder und schauen zu, wie die letzten Fischer sich an ihren Netzen zu schaffen machen.
Felswanderung: einstündige, ziemlich einfach zu bewältigende Exkursion. Nicht gerade während der heißen Tageszeit loslaufen. Zuerst den Vicolo Saraceni einschlagen, rechter Hand am Beginn des Corso Ruggero. Auf der Felsspitze, in 270 m Höhe, bietet sich nicht nur ein Panorama, sondern auch die Ruine jener Burg, wo Karl von Anjou während der Revolte von 1284, der sogenannten Sizilianischen Vesper, eingesperrt war.
Die Tapfersten umrunden den Felsen: von der Piazza del Duomo aus rechts der Via Candeloro, die zum kleinen Hafen und zum Dorf Caldura oder Kalura führt, folgen. Ungefähr vier Kilometer. Beim Verkehrsamt noch mal nachforschen, weil der Weg nicht ohne weiteres zu finden ist. Aber keine Bange: er ist befahrbar und Stadtbusse verkehren zwischen der Via Umberto in Cefalù und Caldura, und zwar viermal täglich, zwischen 9h und 18h; zehn Minuten Fahrtzeit.
Veranstaltungskalender
Fest des San Salvatore: zu Ehren des Stadtpatrons finden in der ersten Augustwoche mehrere Festakte statt: unter anderem Feuerwerk in der Nacht vom 5. auf den 6. August und eine Prozession vom Municipio zur Kathedrale am 6. August. Die Fotografen ärgern sich regelmäßig schwarz über die scheußlichen Leuchtdekorationen, die zu diesem Anlaß aufgebaut werden.
In der Umgebung
Von Cefalù aus lassen sich Ausflüge ins Madonie-Gebirge und die darin verstreuten Dörfer unternehmen (s. Kapitel Madonie). Ein Pullmann-Bus bringt uns vom Bahnhof Cefalù nach Castelbuono: sechsmal pro Tag in der Zeit von 8-19h; oder nach Gangi: nur eine Abfahrt täglich, am frühen Nachmittag.