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Sehenswertes

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Beeindruckende Kulturgüter

Zu Besuch in der römischen Villa

Bikiniträgerinnen, (fast) 2000 Jahre alt

  • Der Duomo zählt zu den erstaunlichsten Sakralbauten Siziliens und erstrahlt nach seiner Restaurierung im alten Glanz. Er wurde im 16. Jahrhundert auf der 720 m hohen Bergkuppe errichtet. Bis auf die Gemälde ist das Innere ganz in Weiß gehalten. Hier stößt man auf kunsthistorisch Bedeutsames, etwa das beidseitig bemalte Kruzifix des Meisters von Piazza, die vergoldeten Orgelgehäuse aus Holz und eine Arkade mit der Signatur Gaginis. Vor der Kathedrale der Palazzo Trigona aus dem 18. Jahrhundert.
  • Altstadt: unbedingt anschauen. Es genügt, vom Duomo die Via Monte hinunterzuschlendern, Lebensader eines ohnehin belebten Viertels. Von hier führen zahlreiche Querstraßen ab, wie die Via Crocifissio, die zur gleichnamigen Kirche und weiter zur Chiesa San Martino führt.
  • Villa Romana di Casale: fünf Kilometer südlich von Piazza Armerina. Täglich von 9h bis eine Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet. Von April nach September fahren sechs Busse täglich zur Villa und zurück nach Piazza Armerina, wobei sie an den wichtigsten Hotels Halt machen. Der erste Bus macht sich um 9h zur Villa Casale auf den Weg, der letzte kehrt um 18.30h von dort zurück. Fahrtdauer bloße zwanzig Minuten. Wie immer gilt: um Hitze und Touristenschwemme aus dem Weg zu gehen, so früh wie möglich aufstehen. Für Autofahrer gilt dasselbe wie in Agrigent: selbsternannte Parkwächter, die unverschämt hohe Gebühren verlangen, sollte man durch Verlangen eines offiziellen Parkscheins in Verlegenheit bringen. Nein, nicht die Scheine, die Kerle!

    Der Eintritt kostet wirklich nicht viel; für unter Achtzehnjährige und Senioren über sechzig Jahren ist er sogar frei. Kostenlose Führung auf Italienisch oder Englisch auf Anfrage, T. 68 00 36, und zwar dienstags zwischen 14.30h und 18.30h und samstags zwischen 9h und 13h.

    Am Fuß des Monte Mangone in einem lieblichen Tal gelegen, wurde diese römische Villa aus dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung erst 1929 entdeckt und dann 1954 so richtig zur Geltung gebracht. Originalität und künstlerische Qualität der Mosaiken, von Meistern ihres Fachs aus Nordafrika und dem Nahen Osten angefertigt, machen aus der Villa eine der ganz großen Sehenswürdigkeiten Siziliens.

    Wer hier tatsächlich gewohnt hat? Das weiß niemand zu sagen. Angesichts der Ausmaße des Anwesens wahrscheinlich ein reicher, womöglich größenwahnsinniger Kaufmann. Anders als bei zu Protz und Kitsch neigenden Neureichen, muß man dem Hausherrn der Villa Casale seinen guten Geschmack lassen. Die Szenen auf den 4000 m² großen Mosaiken legen ein einzigartiges Zeugnis der damals herrschenden Sitten und der Regeln des gesellschaftlichen Lebens ab. Ein systematischer Plan der Villa ist im Fremdenverkehrsamt erhältlich. Mit ihm bewaffnet, findet man sich gut zurecht und wird die Beziehung der Themen zueinander verstehen. Einige Mosaiken sind schon etwas verblaßt, während sich andere die ganze farbliche Frische bewahrt haben.

    Zugänglich sind sechsundvierzig Räume. Das Zimmer der ballspielenden Bikiniträgerinnen ist wohl am bekanntesten, die Fußbodenmosaiken im Korridor der Großen Jagd sicher am beeindruckendsten. Auf beinahe 350 m2 und 80 m Länge ist der gesamte Ablauf einer Jagd auf wilde Tiere in Afrika und das Verladen der Beute auf die Schiffe erstaunlich realistisch dargestellt. Das Zimmer des Hausherrn gewinnt durch eine Szene mit subtil verrutschtem Peplos (Frauengewand) eine vage erotische Note.

    In der Umgebung

  • Morgantina: Ausgrabungsstätte, 16 km von Piazza Armerina. Es handelt sich um Überreste einer vorhellenischen Stadt in der Nähe von Aidone, inmitten einer herb anmutenden Landschaft.
  • Zutritt: täglich von 9-15h zwischen November und Februar, im März bis 16h, im April, September und Oktober bis 17h und von Mai bis August bis 18h. Eintritt frei. Auf Anfrage Führungen mittwochs und samstags von 9-13h.
  • Anfahrt: ein Bus der Compagnia SAIS rattert dreimal täglich, sonn-.und feiertags nur einmal, nach Aidone. Von Piazza Armerina eine Viertelstunde Fahrt. Mit Auto nicht etwa das Dorf von Aidone ansteuern, sondern bleibt auf der Straße nach Catania. Sein Fahrzeug auch nicht auf einem der eigentlich für Reisebusse reservierten Parkplätze abstellen. Irgendwann erreicht man eine steinige Straße, welcher man bis zum Eingang der Ausgrabungsstätte folgt (bloß keinen Meter unnötig zu Fuß gehen!). Sich dabei ganz entspannt durchschütteln lassen.
  • Besichtigung: nachmittags läßt sich die Ausgrabungsstätte am ungestörtesten erleben. Von den umliegenden Hügeln aus hat man eine einmalige Sicht auf die ehemalige Stadt und kann sich ein genaueres Bild über deren einstige Ausmaße machen.

    Zu bewundern sind eine prachtvolle Treppe in Trapezform und die Reste eines Theaters aus dem 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Um das Gesehene besser einordnen zu können, begebe man sich anschließend ins Archäologische Museum von Aidone, zu finden in Serra Orlando - einem alten Kapuzinerkloster, dessen Kapelle erhalten geblieben ist - etwa sechs Kilometer von Aidone. Täglich von 9-18.30h geöffnet; Eintritt frei. Führungen auf Anfrage dienstags und samstags von 14.30-18.30h. Natürlich darf sich dieses Museum nicht mit jenem in Syrakus messen, aber die Art und Weise, wie die Objekte präsentiert werden, spricht für die Museumsleitung. Alle Beschriftungen allerdings in italienischer Sprache. Unter den Exponaten in Morgantina ausgegrabene Fragmente griechischer Vasen und Töpfe, Gorgone-Masken aus Terrakotta, Keramiken aus dem 5. Jahrhundert v.Chr., gut erhaltene Statuetten der Proserpina aus dem 3. Jahrhundert v.Chr. und Luftaufnahmen der Ausgrabungsstätte.