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Museum / Denkmal

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Weitere Sehenswürdigkeiten

Theater / Museum / Tempel

Manufakturen und Denkmäler

Schiffahrtsmuseum: neben dem historischen A-Ma-Tempel. Täglich außer dienstags von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet eine Kleinigkeit. Unter mehreren Rekonstruktionen alter Schiffe, an Landesteg 1 auch in Originalgröße, ragt als Kuriosum die Fleuri heraus, das Vergnügungsschiff für die Vornehmen der Ching-Dynastie. Das Modell fand Verwendung in dem Film »Taipan«. Darüberhinaus dokumentieren zahlreiche Gegenstände und Gemälde das Leben der Seefahrer sowie Fischerei und Austernzucht in Macau und anderen Gegenden am Südchinesischen Meer.

Lin-Fong-Tempel : Avenida do Almirante Lacerda, Nähe Abzweigung zum Grenztor. Während die Architektur des Kun-Iam-Tempel buddhistisch inspiriert war, haben wir es hier mit einer durch und durch chinesisch konzipierten Stätte zu tun. Geweiht sind die Altäre auf der linken Seite des Hauptgebäudes in meist Göttern, die für die Bereiche Kunst, Schulwesen oder Chirurgie zuständig sind. Wahrscheinlich liegt es an seinen harmonischen Maßen, dass eine Handvoll chinesischer Mandarine den Tempel einst als Residenz bei ihren Aufenthalten in Macau erkoren. Der Bau gilt als besonders prächtiges klassisch-buddhistisches Heiligtum. Die Tonfriese über den Eingängen zählen zu den schönsten Kunstwerken der Region.

Kunstblumen-Manufakturen: einige sind für den Publikumsverkehr geöffnet. Die flinken Finger der Arbeiter fertigen vor den Augen der Besucher die unterschiedlichsten Exemplare, echten Blumen zum Verwechseln ähnlich. Sie werden samt und sonders ausgeführt, denn die Chinesen sind davon überzeugt, dass künstliche Blumen ihnen Unglück bringen.

Sun-Yat-Sen-Gedenkstätte: 1, Rua Ferreira do Amaral, Nähe Avenida Sidónio Pais und Polizeiwache. Einlaß täglich außer dienstags von 10 bis 13 Uhr, am Wochenende auch von 15 bis 17 Uhr.

Der Theoretiker der chinesischen Revolution Sun Yat-sen war 1911 (Ausbruch der Revolution) Gründervater der modernen chinesischen Republik. Sun Yat-sen mußte die meiste Zeit seines Lebens im Exil zubringen: in Hongkong, Tokyo, London, den USA und zwei Jahre lang, von 1892 bis 1894, auch in Macau, wo er als aufopferungsvoller Arzt tätig war. Zuerst arbeitete er am Krankenhaus von Kiang Vu, dann gründete er seine eigene Klinik in der Rua das Estalagens, wo er die Armen kostenlos behandelte. Erboste Mandarine zwangen den Revolutionsführer und Gründer der Kuomintang, das Land wieder zu verlassen, aber seine erste Frau und deren zwei Kinder blieben und ließen ihm zu Ehren das Haus im maurischen Stil errichten. Im Inneren Erinnerungsstücke, Möbel und Fotografien des berühmten Mediziners.

Portas do Cerco (Grenztor zur VR China): im Norden des Isthmusses Ferreira do Amaral; geöffnet von 7 bis 21 Uhr. Macaus einziger Grenzübergang nach China, erbaut 1573, erwies sich bald für den heutigen Grenzverkehr als entschieden zu eng. Gegenwärtig wird das mächtige Steintor, auf dem (noch) die portugiesische Flagge weht, restauriert. Seit 1979 gewährt nebenan ein moderner, mehrspuriger Grenzübergang Durchlaß. Täglich wandern Gemüse und Geflügel über die Grenze nach Macau, während von dort, im Gepäck gefälliger Touristen, Hi-Fi-Geräte und andere Schmuggelware den Weg nach China finden. Ein malerisches Bild wuselnder Geschäftigkeit. Chinesische Frauen aus Macau ziehen mit Handwägelchen voller Obst, Gemüse und Milchprodukte heimwärts. Alles ist ja so viel billiger jenseits der Grenze! Vor gar nicht langer Zeit waren Touristen und Fotoapparate hier noch unerwünscht.

Originale des Malers Chinnery: George Chinnery war der erste englische Maler, den es nach Südostasien verschlug. Er lebte von 1825 bis zu seinem Tode 1852 in Macau, unweit der Saint-Lawrence-Kirche, die er oft als Motiv verwandte. Wer ein bebildertes Werksverzeichnis des Künstlers zur Hand nimmt und die Rua Central entlanggeht, wird noch viele weitere Motive wiedererkennen: Plätze z.B., die sich kaum verändert haben, seit sie auf die Leinwand gebannt wurden. Auch wer ein Spielchen wagt, kommt der Welt George Chinnerys näher. Des Malers letzte Ruhestätte befindet sich, wie bereits erwähnt, auf dem alten Protestantischen Friedhof von Macau. Die Gedenktafel wurde 1974 anläßlich seines zweihundertsten Geburtstages angebracht.

Teatro Dom Pedro V: das 1859 erbaute Theater gilt als älteste europäische Spielstätte an der chinesischen Küste. Im Zweiten Weltkrieg bot es Flüchtlingen Unterschlupf. Dann wurde es renoviert und stellte von 1978 bis 1986 die Bühne für die »Crazy Paris Show«. Momentan sind aufwendige Renovierungsarbeiten im Gange.

Jorge-Alvarez-Denkmal: am Schnittpunkt der Rua Praia Grande und der Avenida da Amizade bzw. Avenida Doutor Mário Soares. Das Entdeckerdenkmal erinnert an die Landung des ersten portugiesischen Seefahrer an der chinesischen Küste im Jahre 1513: auf der Insel Lin Tin, auf halber Strecke zwischen Macau und Hongkong. Das kleine Kommando war in Portugiesisch Malakka mit einer chinesischen Dschunke in See gestochen und zur Mündung des Perflusses gesegelt. Alvarez kehrte noch mehrmals im Gefolge portugiesischer Kaufleute wieder. Er starb auch in China, wo er neben seinem Sohn beigesetzt wurde.

Warum wohl wurde 1992 die Statue Joao Ferreira do Amarals (früher Blickfang zwischen Hotel Lisboa und Taipa-Brücke) nach Portugal zurückgebracht? Demonstrierte sie etwa zu viel antichinesische Ressentiments? Der zumindest nach offizieller Lesart als fortschrittlich geltende Gouverneur – er beendete die wirtschaftliche Vorherrschaft Chinas in Macau und erklärte die Stadt damals zum Freihandelshafen – regierte Macau von 1846 bis 1849. Seinen rechten Arm hatte er bei einer Schlacht eingebüßt; sein Leben verlor er, als er bei einem Ausritt in Grenznähe von Chinesen angegriffen und enthauptet wurde. Besagtes Standbild zeigte in hoch zu Roß mit einer Peitsche in der Linken, damit beschäftigt, den Angriff abzuwehren.

Oder lag es am kolonialistischen Gehabe Amarals, der immerhin vom Pferd aus auf einen am Boden liegenden jungen Chinesen einschlägt? Anderen Quellen zufolge soll es mit der christlichen Nächstenliebe des einarmigen Gouverneurs nicht so weit her gewesen sein ...