Nationalmuseum
Nationalmuseum: Einführung in die Geschichte Thailands
Nationalmuseum: Na Phra That Road, auf dem Sanam Muang. Tel. 224 13 96. Zutritt von 9 bis 16 Uhr, nicht jedoch montags und dienstags. An bestimmten Tagen werden Führungen angeboten; sich danach erkundigen, es lohnt sich.
Ein ganz besonderes Museum, das sich auch Kulturmuffel nicht entgehen lassen sollten. Übersichtspläne liegen an der Kasse aus. Das Bangkoker Nationalmuseum setzt sich aus mehreren Gebäuden mit Kostbarkeiten aus der thailändischen Kunst sowie alten Pavillons oder Tempeln zusammen, deren Erhalt beabsichtigt ist. Hier vorbeizuschauen empfiehlt sich als Vorbereitung für die Besichtigung der übrigen Bangkoker Tempelanlagen. Was in Thailand je an Kunst geschaffen wurde, findet sich hier auf wenige Säle verteilt wieder. Folgende Säle erscheinen uns am aufschlußreichsten:
Orientierungshilfe
Saal 1 und 2 im Eingangsgebäude vermitteln einen Überblick über die Frühgeschichte und jüngere Vergangenheit des Landes.
Saal 3 entpuppt sich als die gegen Ende des 18. Jhs im Bangkoker Stil errichtete Buddhaisawan-Kapelle; ihre Funktion bestand darin, einem goldenen Bronzebuddha aus dem 15. Jh. Unterschlupf zu gewähren. Das Äußere mutet eher banal an, im Inneren sind jedoch kostbar bemalte Tafeln zu bewundern. Hier wird auf allegorische Weise Buddhas Lebensweg beschrieben. Oben an der Decke bemalte Balken.
Saal 4 ist ein riesiger Empfangsraum, bemerkenswert vor allem wegen seiner aufwendigen Deckenverzierungen.
Saal 5 beherbergt eifersüchtig behütete Kostbarkeiten, von denen die ältesten vom Beginn unserer Zeitrechnung stammen. Z.B. wunderschöne Armreifen aus der Ayutthaya-Periode und besonders fein gearbeitete Ringe. Einige dieser Schmuckstücke stammen aus der königlichen Sammlung.
In Saal 6 werden alle möglichen Verkehrsmittel und -geräte ausgestellt, darunter außergewöhnliche königliche Palankine, einer sogar ganz und gar aus Elfenbein und ein weiterer aus Holz geschnitzt (Ende 18. Jh).
In Saal 7 sind Khon-Masken, Theaterfiguren, Marionnetten sowie ein Schachspiel aus Elfenbein zu bestaunen.
Saal 8 B enthält eine Sammlung kostbar geschnitzter Elefantenstoßzähne und perlmuttener Schachteln.
In Saal 10 sollten alle vorbeischauen, die sich für Waffen erwärmen können. Unter anderem ist dort ein Elefant in voller Kampfmontur zu besichtigen.
Saal 11 enthält die königlichen Insignien.
Saal 14 beschert einen Überblick über die Entwicklung traditioneller und militärischer Kleidungsstücke im Laufe der Jahrhunderte. Daneben Seidenstoffe aus China und Kambodscha sowie indische Brokatstoffe, zumeist aus den Truhen des Königshofes.
Saal 13: kostbare Holzschnitzereien wie z.B. Türtafeln, Sessel, Throne usw.
Saal 15 birgt eine erstaunliche Sammlung asiatischer Musikinstrumente. Eine raffinierte Anlage ermöglicht es Besuchern, sich den Klang der einzelnen Instrumente vorführen zu lassen.
Saal 17 enthält eine Sammlung von merkwürdigen, unter der Herrschaft Ramas I. erbauten königlichen Bestattungswagen. Einer davon, ein zwanzig Tonnen schwerer Wagen, findet heute noch Verwendung und muß von mehreren hundert Männern gezogen werden.
Bei den Sälen 18, 19 und 20 handelt es sich eigentlich um bestimmten Zeremonien vorbehaltene Räume, die wenig zu bieten haben.
Saal 22: altes Teakhaus und ehemaliges Privatgemach einer Prinzessin, das durch seine einfache Raffiniertheit besticht; die einzelnen Bretter sind nicht genagelt, sondern verdübelt.
Alle Säle aus der Gruppe N haben thailändische Kunst aus verschiedenen Perioden zum Thema, z.B. Gebrauchsgegenstände und Skulpturen aus der Lan Na-Zeit im 13 Jh. damals hieß die Hauptstadt Chiang Mai etliche Buddhas aus Sukhothai, Kunstobjekte aus Ayutthaya, die von der Mon- und Khmer-Kunst beeinflußt wurden, sowie Bangkoker Kunst aus dem vorigen Jahrhundert.
Die Säle aus der S-Gruppe vereinen Kunst aus Lopburi, Duaravati und Srivijaya.