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Afroamerikaner

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Rassenunterschiede in den USA

Amerika zwischen Schwarz und Weiß

Unterschwellige statt offene Trennung

35 Millionen Afroamerikaner leben heute in den Vereinigten Staaten, mehr als die Hälfte in den Südstaaten. Ihre Vorfahren kamen zwischen 1619 und 1808 als Sklaven in die USA und die Karibik; nun bilden sie etwa dreizehn Prozent der amerikanischen Bevölkerung.

Unterschwellig begann der Kampf für ihre Rechte schon sehr lange, doch mit Rosa Parks wurde er öffentlich. Sie weigerte sich im Bus, ihren Platz einem Weißen anzubieten, woraufhin sie im Gefängnis landete. Als Antwort leitete Martin Luther King etwa ein Jahr lang einen Busboykott. Trotz aller Widerstände (Morddrohungen, Verhaftungen, Explosion seines Hauses …) gab er den Protest nicht auf und triumphierte letztlich, als die Richter die Rassentrennung für illegal erklärten.

Daraufhin wurde er zum Führer der Schwarzen. Gewaltfrei kämpfte er für ihre Rechte, bis er 1968 einem Mörder zum Opfer fiel. Seit seinem Tod vergingen Jahrzehnte, in denen sich viel für die Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß ereignete. Nun regeln Gesetze die Gleichberechtigung, offen wird nicht mehr über Zwistigkeiten geredet, doch in den Köpfen sieht es anders aus. Insoweit der Staat für Gleichberechtigung zuständig ist, stehen Schwarz und Weiß nun gleich, doch im Privatleben herrscht leider noch immer strenge Rassentrennung. Die offensichtliche Zwistigkeit zur Zeit Luther Kings wandelte sich zur unterschwelligen Spannung.

Über die Unterschiede redet man freilich nur im engen Bekanntenkreis. Dabei betont man, nichts gegen Andersfarbige zu haben, doch gewisse Merkmale seien doch offensichtlich. Man beschwert sich nicht, wenn die schwarze Kellnerin eine lauwarme Suppe auf den Tisch stellt, aber denkt sich so seinen Teil. Fällt ein schwarzer Kandidat bei einer Fernsehtalentshow durch, wettern Afroamerikaner gleich über Rassismus.

Am stärksten ins Auge fällt die Trennung im Gottesdienst sonntagmorgens, denn dann besuchen Afroamerikaner eine andere Gemeinde als weiße Amerikaner. Selbst wenn die Weißen einen mulitkulturellen Gottesdienst mit Filipinos und Lateinamerikanern feiern, entdeckt man dort doch keine Schwarzen. Schwarzweiße Pärchen bekommt man ebenfalls nur spärlich zu Gesicht. Zwar hält kein Gesetz sie von der Heirat ab, aber trotzdem entscheiden sie sich selten füreinander. Noch immer herrscht eben Rassentrennung - inzwischen leider freiwillige.