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Altststadt und Veranstaltungen

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Märkte und Veranstaltungen

Lavaschutt als Baumaterial

Marktschreier und Prostituierte

  • Die »Ur«-Altstadt wird begrenzt von der Via G. di Prima im Norden und der Via Antonino di Sangiuliano im Süden. Nach dem Erdbeben von 1693 wurde Catania auf dem Lavaschutt wieder aufgebaut, da die technischen Mittel, alles zu schleifen, noch fehlten. Das Ergebnis: an allen Ecken und Enden riesige herausragende Felsstücke, die manchmal bis in den ersten Stock reichen. Recht ungewöhnlich für eine Großstadt. Abends kreist das Leben im Viertel um die »heißen Pflaster«. Die Häuser nehmen in den flackernden Lichtern geradezu surrealistische Farben und Formen an. Eine saumselige Menschenmenge schlendert an dickbusigen Prostituierten und angetrunkenen Seeleuten vorbei. Alles spielt sich in düsteren Straßen ab, mit Fassaden, von denen der Putz bröckelt. Aus den Winkelkneipen dringt in die Feuchtigkeit des Abends der muffige Geruch von wieder und wieder erhitztem Öl. Ein ergiebiger Spaziergang für Poeten mit einer Vorliebe für dekadente Szenerien.
  • Um uns zu läutern, finden wir uns anschließend auf der Piazza Dante zu einer ironischen Würdigung der Chiesa San Niccolò ein. Der Architekt, wohl ein Megalomane, hatte sich vorgenommen, die größte Fassade Siziliens hier hinzustellen. Er wurde nie fertig, und so harren die Säulenhälften bis heute stoisch ihrer Kapitelle. Auf die Kuppel steigen und den großartigen Blick über die Stadt auf sich wirken lassen. Nebenan bietet das verlassene Benediktinerkloster den lebenden Beweis für die gelungene Kunst der Restauratoren. Seine den Rahmen des Gewohnten sprengende Fassade wurde von einem Architekten mit überbordender Vorstellungskraft konzipiert, dem wir auch den Palazzo Biscari in der Nachbarschaft des Duomo verdanken. Das ehemalige Kloster zählt übrigens zu den größten Europas und wurde im vorigen Jahrhundert als Kaserne genutzt. Heute birgt es die Universitätsverwaltung.
  • Römisches Amphitheater: Via Etnea, Höhe Piazza Stesicoro. Zutritt von 9-13h. Eher enttäuschend, zumal es einmal 16.000 Zuschauer faßte. Wie so oft, mußten die Gemäuer aber jahrhundertelang als Steinbruch herhalten. Der Palazzo del Toscano nebenan braucht sich mit seiner vornehmen Ehrentreppe dagegen nicht zu verstecken.
  • Zum Luftschnappen jetzt aber erst mal in den Giardino Bellini. Schließlich registriert Catania regelmäßig die höchsten Temperaturen aller sizilianischen Städte.
  • Hof des Universitätspalastes: an der Via Etnea, zwischen Municipio und Piazza della Università. Das wunderschöne Pflaster, abwechselnd aus weißem Stein und schwarzer Lava, ist ein Werk Vaccarinis.

    Märkte

  • Auf der Piazza Duomo (genannt »Pescheria«): allmorgentlich, außer sonntags, bis 14h; einfach berückend! Unter keinen Umständen auslassen. Im Gewirr der Gassen, unter jahrhundertealten Gewölben, wird der malerischste Fischmarkt Siziliens mit gebührender Lautstärke abgehalten. Die Fischer benutzen große Plastikbecken und wickeln den noch zappelnden Fisch in Zeitungspapier. Geschrei, von der harten Arbeit zerfurchte Gesichter, unwiederbringliche Gerüche. Ein ganz besonderes Erlebnis! Zugleich Tummelplatz für Langfinger, die hier leichtes Spiel haben.
  • Auf der Piazza Carlo Alberto: am Ende der Via Pacini. Eher traditioneller Markt mit Obst, Gemüse, Klamotten und Trödel. Es herrscht fröhlicher Trubel. Ebenfalls vormittags, außer am Sonntag.

    Veranstaltungen

  • Fest der Sant´Agata: vom 30. Januar bis 5. Februar. Das wichtigste Ereignis im Festkalender Catanias, denn es handelt sich um die Stadtpatronin. Bei einer Prozession werden deren Figur und die Candelore, Riesenaltarkerzen, umhergetragen.
  • Theatersaison: von November bis April. Konzerte und Ballett im Teatro Massimo Bellini. Auskünfte unter T. 31 20 20.