Enna
Enna (Vorwahl: 0935)
Berauschendes Panorama, behäbige Stadt
Fruchtbare Hügel, der Göttin geweiht
Enna, von den Griechen Callimacos, »Bauchnabel Siziliens«, genannt, beherrscht das ganze Umland von seiner 931 m hohen Felskuppe. Kühlere, klare Luft macht den Aufenthalt hier oben wirklich angenehm. Drumherum dehnen sich fruchtbare Ebenen aus, und in der Ferne leuchten goldene Hügel, Vorboten der Madonie. Ein erhabener Augenblick, wenn im Osten die Sonne über dem Ätna aufsteigt, während dieser sich die Lungen aushustet.
Die Altstadt Ennas hat nicht sehr viel Charakter, als wolle sie hinter ihrer herausragenden Lage bescheiden zurücktreten. Sie wirkt ländlich-behäbig und lebt im Rhythmus des Glockengeläuts von ihren zahlreichen Kirchtürmen. In Enna scheint die Welt der traditionell sizilianischen Familie noch in Ordnung zu sein, denn hier ist man den althergebrachten, uns Mitteleuropäern häufig anachronistisch anmutenden Gebräuchen fest verhaftet.
Geschichtliches
Enna kann von allen sizilianischen Siedlungen auf mit die längste Geschichte zurückblicken. Seine ersten Bewohner, die Sikaner, betrieben hier schon Ackerbau und huldigten jener Göttin der Fruchtbarkeit, die später zur Demeter der Griechen und Ceres der Römer werden sollte. Das Zusammenleben mit den Sikelern gestaltete sich friedlich, als diese dazustießen. Wieder später brachten die Griechen in ihrem Gepäck Kunst, Literatur und die Wissenschaften mit - was den Syrakusanern und auch den Karthagern arg mißfiel. Letztere erteilten sogar Pyrrhus eine gewaltige Niederlage, der doch sonst nur auf Siege programmiert war. Schließlich setzten sich die Römer in Enna fest. Sie behandelten ihre sikanischen Sklaven derart mies, dass diese im Jahr 135 v. Chr. revoltierten und zwei Jahre lang den Legionen trotzten. Ihr Anführer Euno setzte sich für die Nachwelt zumindest insofern durch, als er der Stadt seinen Namen verlieh. Es folgte das hinlänglich bekannte Defilee der späteren Herren auf Sizilien: Byzantiner, Sarazenen, Normannen, der Staufer Friedrich II., Peter III. von Aragonien usw.
Hingelangen
Mit dem Bus
Mit der Bahn
Ungünstigerweise liegt der Bahnhof Enna fünf Kilometer vor den Toren der Stadt (s. »Nützliche Adressen«).