Cocktails bis Eis
Hahnenschwänze
Delis sind keine Inder
Früchte oder Fruchtsaucen
Cocktails
Jeder kennt Cocktails als eine uramerikanische Erfindung; jedoch kann fast niemand die Herkunft dieser Bezeichnung erklären. Wörtlich übersetzt heißt es »Hahnenschwanz«. Zu alten Zeiten hat man nämlich die Gläser mit verschiedenfarbigen Hahnenfedern gekennzeichnet, damit die Gäste auch zu fortgeschrittenerer Stunde ihren Drink noch erkennen konnten. Wenn´s nicht stimmt, ist es wenigstens eine nette Geschichte. Eine andere Geschichte lautet folgendermaßen: wir befinden uns im Jahre 1779 während des Unabhängigkeitskrieges in Yorktown im Staate Virginia. Allabendlich treffen sich amerikanische und französische Offiziere der Unabhängigkeitsarmee in der Kneipe von Betsy Flanagan. Eines Abends schwört sie, dass sie den »Hahnenschwanz« eines Engländers ergattern wird, den sie zutiefst verachtet. Gesagt, getan. Einige Stunden später kehrt sie mit dem »Hahnenschwanz«, dem Cocktail, zurück. Das Ereignis wird mit einem großen Bankett gebührend gefeiert, in dessen Verlauf die Gläser mit goldenen Kopffedern geschmückt werden. Kenner Frankreichs weisen allerdings darauf hin, dass man sich dort im 17. Jh. an einem Getränk labte, das aus einer Mischung aus Weinen und Gewürzen bestand und »coquetel« genannt wurde. Eh ben, voilà die berühmtesten Cocktails:
Delikatessen
Eine besondere amerikanische Lokalspezies sind die sogenannten delikatessen oder delis. In diesen Restaurants bekommt man jüdische Spezialitäten. Die Rezepte haben jüdische Einwanderer vor langer Zeit aus Europa mit herübergebracht und von Generation zu Generation weitergereicht. Ein amerikanischer Jude wird jedem allerdings weismachen wollen, dass die delikatessen eine amerikanische Erfindung seien. Hier kriegt man die besten Sandwiches in den USA, wahlweise mit Cornedbeef, Truthahn oder anderem köstlichen Belag auf Kümmelbrot mit Gewürzgurken und Krautsalat.
Doggy-Bag
Waren die Augen bei der Bestellung in einem Lokal größer als der Magen, so braucht man die Reste nicht mit bedauernden Blicken in die Küche zurückgehen zu lassen. Amerikaner sind es gewöhnt, sich die Reste einpacken zu lassen. Früher orderte man verschämt einen doggy-bag für den Hund. Also einfach die Bedienung bitten: »Would you wrap this up for me?«.
Eier
Wenn man Eier ordert, wird die Bedienung fragen, ob scrambled (als Rührei) oder fried eggs (als Spiegelei) gewünscht werden. Beim Spiegelei darf man noch wählen zwischen sunny side up, was dem europäischen Spiegelei entspricht, und over, wobei das Ei von beiden Seiten wie ein Omelette gebraten wird. Mag man das Eigelb nicht ganz durchgebraten, so bestellt man das Ei over easy. Besonders gut schmeckt´s mit Schinken, Würstchen und Ketchup - behaupten zumindest die Amerikaner. Dazu ißt man buttered toasts oder French fries, also Pommes Frites. Man bekommt Eier aber auch gekocht (boiled) oder hartgekocht (hard-boiled). Übrigens: poached eggs sind im Wasserbad zubereitete Eier; bei uns sehr selten.
Eis
Es gibt auch in San Francisco unzählige Eiscafes, darunter die der bekanntesten Kette Ben & Jerry´s. In den USA ist es weniger üblich, sich zum Eisessen ins Lokal zu setzen, als sich eine Eistüte oder einen Eisbecher zu holen und sich damit ins Auto zu hocken. Das Auto ist überhaupt des Amerikaners zweites Zuhause. Das Eis selbst ist weiß und schön kremig und schmeckt nach Vanille. Der Clou sind die verschiedenen Früchte oder Fruchtsaucen obendrauf: Erdbeer, Kokusnuß, Ananas, Karamel, sogar hot fudge: heiße Schokolade mit Nuß- oder Erdnußsplittern. Ein solches Eis nennt sich Sundae. Banana Splits und Malts sind ebenfalls nicht zu verachten. Bei Baskin Robbins, europäischen Eiskennern längst vertraut, kann man zwischen einunddreißig Eissorten wählen.