Sehenswertes
Kultur und Natur
Ach ja, die Liebe. Damit bezeichnen arme Unwissende meist diesen entsetzlichen, krankhaften Zustand, der einen blitzartig überfällt, wenn man grad mal nicht an was Böses denkt, nichtsahnend in Bus oder Supermarkt steht, harmlos im Schwimmbad herumpaddelt usw., der aber zu schweren Verfehlungen vor Gott, ja Sünde gar führt, der anfangs u.a. gekennzeichnet ist von emotionalem Aufruhr, Schlaflosigkeit, beschleunigter Atmung, Schauern über den Rücken, brunftartigem, irrationalem und balzartigem Verhalten wie bei den Viechern im Walde, albernen Spielen und Neckereien, wie sonst nur bei Kindern oder Debilen zu beobachten eine Freude für alle Zoologen! verminderter Kritikfähigkeit, verschrobenen Ansichten, verschobener Wahrnehmung der Wirklichkeit sowie später u.a. Aufzucht undankbarer Brut, Aufopferung, Verzicht und Hingabe mit entsprechenden Pendants auf der anderen Seite, kurz ein Zustand von Charakter- und Geistesschwäche oder zumindest herabgesetzter Zurechnungs- und Handlungsfähigkeit, immer wieder schlimmste Abhängigkeiten und Ausbeutung bewirkend, und der derart Gefangene wunderbar ihre Neurosen ausleben läßt, sofern sie wie die Zähne eines Zahnrades genau in die des verdammten »Gegners« passen. Oft endet das mit Öde, Haß, Mord oder zumindest Scheidung.
Was machen solche, einem elenden Schicksal durch Scheidung Entronnenen? Sie halten sich wieder an gefährlichen Orten auf, wie Bus, Supermarkt oder Schwimmbad ...
Entmündigt und eingesperrt gehören diese Verrückten!
In der Nähe der Eiche haben wir vielleicht das Glück, Max Greig oder Lennis Romero, die beiden bekanntesten Cajuns von Saint Martinville, anzutreffen. Vielleicht singen sie sogar ein kleines Liedchen für uns ...
Feste
Zu jener Zeit mangelte es noch an Kühlschränken, so dass eine einzige Familie ein geschlachtetes Schwein nicht allein bewältigen konnte und man gezwungen war, es einzupökeln. Um nun öfter in den Genuß frischen Fleisches zu kommen, verfiel man darauf, abwechselnd zu schlachten und die anderen Familien an dem Viech teilhaben zu lassen. Das Beste daran war, dass alle beim Schlachten mitmachten und dadurch ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl entstand. Diese Tradition ist in Saint Martinville immer noch lebendig. Falls jemand Max Greig treffen sollte, frage er ihn nach weiteren Details, denn Max ist ein typischer Vertreter cajunschen Geistes und der geborene Geschichtenerzähler. Und kommt jemandem zu Ohren, dass irgendwo Lennis Romero Akkordeon spielt, dann nichts wie hin; das wird die Krönung des Aufenthalts in Saint Martinville werden.