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Essen & Trinken

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Exkurs zur amazonischen Küche

Nicht ohne Vergnügen möchten wir jetzt auf die amazonische Gastronomie zu sprechen kommen: die schmackhafte Küche setzt sich hauptsächlich aus indianischen Rezepten zusammen, durch den portugiesischen Einfluß leicht abgewandelt.

Fast könnte man sagen, dass diese alle Sinne reizenden Speisen aus der Verschmelzung der Erde mit dem Amazonaswasser entstanden ... Ihr gemeinsamer Nenner: Maniok (Mandioca), aus dem das Tucupi, die Grundlage aller regionalen Gerichte, gewonnen wird. Auf den Märkten kann jeder den Herstellungsprozeß mitverfolgen. Tucupi und Jambú, ein aphrodisisches Gewürz, tun sich zusammen, um das weitverbreitetste Gericht der Region, das Pato tucupi (eine Entenzubereitung), hervorzubringen.

Die Köche benutzen Tucupi auch zur Zubereitung des Tacaca: ein Wunder der lokalen Kochkunst, das jedem in unvergänglicher Erinnerung bleiben wird. In den schwarzlackierten Töpfen brodeln folgende Zutaten: Goma de tapioca, wenig appetitlich und geleeartig, gewürzt mit etwas Pimento do cheiro, einer Prise Salz und mehreren Jambú-Blättern. Es fehlen noch Garnelen und natürlich das Tucupi. Die Köstlichkeit wird kochend heiß gereicht; Krustentiere und Jambú-Blätter müssen nach brasilianischer Sitte mit den Fingern verzehrt werden, damit die gute Tacaca auch wirklich »die Zunge erzittern läßt«. Angeboten wird es überall auf dem Markt, aber der Kenner speist an der Gama Abreu, Ecke Largo da Trinidade, im La Jurídica. Eigentlich heißt die Gastwirtin Judith, aber die Einwohner von Belém nennen die Gaststätte wegen ihrer Nähe zur Juristischen Fakultät eben »Jurídica«. Wesentlich ist, dass man hier eben das beste Tucupi in Belém vorgesetzt bekommt.

Restaurants

Nachfolgende Adressen möchten nur als unvollständige Auflistung jener Restaurants verstanden werden, wo heimische Fischgerichte geordert werden können. Auf jedem Spaziergang stößt man auf weitere, wo sowohl das oben erwähnte erinnerungswürdige Gericht angeboten wird, als auch sämtliche anderen Fischarten.

Auf dem Markt »Ver-o-Peso«: wer die Küche des Nordens »verstehen« will, nimmt hier an einer kleinen Einführung teil. Also durch die schmalen Gäßchen zwischen den Ständen schlendern und die Augen offen halten: es gibt tausenderlei Köstlichkeiten zu ergründen. Man wählt seine Mahlzeit unmittelbar von der Kochstelle und gibt sich, an einem Holztischchen hockend, den ungewohnten Gaumenfreuden hin. Zuvor allerdings den Preis aushandeln! Infolge der Eßgemeinschaft mit den Einheimischen, die uns gerne die Geheimnisse dieser wohlschmeckenden Küche verraten, kommt es leicht zu erfreulichen Bekanntschaften.

Restaurant Inter: Rua 28 de Setembro 304. Tel. 222-55-96, unweit der Avenida Presidente Vargas. Sonntags geschlossen. Grün-weiß gestreifte Deckchen auf den Tischen, freundliche Bedienung. Hervorragend zubereiteter Fisch zu erstaunlich günstigen Preisen; als Nachtisch gibt´s Sorbet aus exotischen Früchten. Seit Jahren eine unter Einheimischen beliebte Adresse.

Na´brasa: auf der Avenida Nazaré 124, in unmittelbarer Nachbarschaft der Praça da República. Deftige Churrascaria »a rodízio«. Beim Verlassen des Lokals fühlt man sich rundum gesättigt und zufrieden. Korrekte Rechnung. All dies trägt dazu bei, dass sich das Restaurant eines guten Rufes bei der Mittelklasse erfreut.

Restaurant Gostosa: an der Rua Aristide Lobos 388, fast an der Ecke zur Av. Presidente Vargas. Bewirtung in einem großen Saal, der von einem Fernsehgerät beherrscht wird (ja kein Match verpassen!). Einfache, üppige Mahlzeiten, die großen Zuspruch beim Volk finden.

Mittlere Kategorie

Miako: RuaPrimeiro de Março 766 (hinter dem Hilton). Riesiges chinesisches Restaurant; gemütliches Drumherum, asiatische Tüchtigkeit und hervorragendes Essen.

Etwas schicker

Lá Em Casa: Av. Gr. José Malcher 247. Etwas außerhalb. Um gleich zur Sache zu kommen: das Lá Em Casa wird als eines der besten Restaurants in der Region gehandelt. Es verfügt über zwei Gasträume, die sich in ihrer Einrichtung voneinander unterscheiden (der hintere ist schlichter), in denen es aber gleichermaßen feierlich zugeht. In Anbetracht der vorzüglichen Qualität der Gerichte verzeiht man das übertriebene elitäre Getue. In der Hauptsache werden erlesene Fischgerichte aufgefahren. Obwohl die Auswahl schwerfällt, raten wir zu einem Pato tucupi und dem Camarao a Lá em Casa. Stimmungsvolle Musik bereitet Schlemmer auf die gesalzene Rechnung vor ...

Círculo Militar: Praça Frei Caetano 88Brandao, in der Festung von Castelo. Weiter Blick über die Bucht. Nobler äußerer Rahmen, entsprechend teuer. Rechnung überprüfen! Einige Menüs sind ein Gedicht: z.B. Pirarucu no coco, Caranguejo no lete de coco (Krebs in Kokosmilch) und selbstverständlich das Pato tucupi. Von 12.00 bis 15.00 Uhr und von 18.00 bis 24.00 Uhr geöffnet. Klavier- oder Gitarrenmusik.

Restaurant-Bar Le Saint-Germain: Rua Padre Prudêncio, neben dem Hotel Esmeralda Apart. Treffpunkt für exilierte Franzosen; und die sollen ja ´was von guter Küche verstehen.

Auf ein Glas oder Eis

In der Bar do Parque,demTreffpunkt sämtlicher Moden und Stilrichtungen. Hier kann das höchste Glücksgefühl auf tiefe Trauer stoßen (s. auch unter »Sehenswürdigkeiten/Stadtmitte«).

Für Leckermäuler hat die Mehrzahl der Restaurants eine Eiskarte zusammengestellt, die nichts zu wünschen übrig läßt. Es gibt u.a. folgende Sorten: Maracuja, Mangaha, Morango, Tapereba, Bacuri, Baunihla, Cupuacu, Castanha ...

Je später der Abend...

Lapinha: Travessa Padre Entiquier 3901. Einer der beliebtesten Treffpunkte Beléms – in jeder Beziehung. Allabendlich eine Vorstellung, von Transvestiten bis Lambada; heiße Atmosphäre, besonders am Wochenende. Sich für die Anfahrt ein Taxi gönnen.

Caprice: Av. 16 de Novembro 267 B, Cidade Velha. Disco mit angenehmem Ambiente: man tanzt unter einer Palmenlaube. Die Getränkepreise bleiben auf dem Teppich, Stimmung unverwechselbar brasilianisch.