Ausgehen und erkunden
Unterwegs in Sciacca
Teures Thermalbad und (ein paar) bezahlbare Hotels
Unterkunft
Ländliche Atmosphäre
- Agriturismo Montalbano: ab 24 Euro pro Person. www.ware.it/Agritour/Sicilia/Agrigento/Montalbano/indexde.html
Mittlere Preislage
- Hotel Paloma Blanca: Via Figuli, T. 251 30. In Verlängerung des Corso Vittorio Emanuele, nach der Piazza Saverio Friscia. Man betrete die Bar-Konditorei im Erdgeschoß, wo man die Inhaber antrifft. Fünfzehn kleine, aber reine Zimmer. Diejenigen zum Hof hin sind ruhiger. Halbpension möglich.
- Hotel Garden: Via Valverde 2, T. 262 99, Fax: 212 03. Dem Corso Vittorio Emanuele bis zur Piazza Saverio Friscia folgen, dann der Viale della Vittoria und schließlich links der kleinen Via Valverde. Das große Hotel wirkt ein wenig in die Jahre gekommen; auch Grünpflanzen und hochlehnige Sofas vermögen die eher trübselige Atmosphäre nicht wesentlich aufzuheitern. Sechzig Zimmer mit Bad, auf Wunsch mit Fernseher. Einige sind schön ruhig, da zum Hof hin gelegen. Wer im August oder Mitte Februar - zur Zeit des der Karnevals - hier zu logieren beabsichtigt, sollte vorsichtshalber buchen.
Ristoranti
Am Hafen, der sich seine Ursprünglichkeit bewahrt hat, findet man die besten Restaurants und die geeignete Umgebung für einen Verdauungsspaziergang. Rund um den Fischfang herrscht stets ein quirliges Treiben, wenn man von der sakrosankten Siesta einmal absieht.
- Al Faro: Via del Porto 25, T. 253 49. Sonntags in der Regel geschlossen. Gegenüber eine alte Teigwarenfabrik. In dieser kleinen, ganz unprätentiösen Trattoria verzehrt man ganz fangfrischen Fisch. Hafentypische Szenerie.
- Ristorante Miramare al Porto: am Eingang zum Hafen, unweit des Al Faro. Ausstaffiert mit Reminiszenzen an die christliche Seefahrt. Im Sommer hockt man auf dem Kai und schaut den Fischerbooten beim Anlegen zu. Wer da nicht romantisch wird ...
Sich umschauen
- Terme (Thermen): Piazza delle Terme. Unübersehbares Bauwerk aus der guten alten Zeit gegenüber, Blick zum Meer. Da das Kuren dort ein teurer Spaß ist, begnüge man sich mit dem großen Schwefelwasser-Schwimmbad neben dem Hotel delle Terme. Auch nicht übel und mit schönem Blick aufs Meer.
- Villa Comunale: entzückender exotischer Park hoch über dem Meer, zwischen der Piazza Saverio Friscia und den Thermen.
- Keramiken: einige Läden am Corso Vittorio Emanuele. Wer sich keines der Stücke leisten kann oder mag, halte sich am Blick auf die Keramikverzierungen an den Hausmauern schadlos.
- Alter Hafen: die Via Madonnuzza zweigt rechts von der Via Agatocle ab und führt zum Hafen hinunter. Unbedingt dabeisein, wenn auf dem Mercato Ittico die Versteigerung losgeht. Dann erwacht das Hafenviertel zu pulsierendem Leben.
- Grotte von Lourdes (!): am Fuß der Feste. Mit ihren Päpsten narren die Italiener uns schon seit Jahrhunderten. Dass der frommen Bernadette Soubirou ausgerechnet in den Pyrenäen die wundertätige Muttergottes erscheinen mußte - woraus bekanntlich ein lukratives Geschäft erwuchs - war für die eifersüchtig über den Katholizismus wachenden Italiener wohl zu viel. Offenbar aus Rache schufen sie diese perfekte Nachbildung der Grotte von Lourdes - aus haltbarem Stahlbeton. Jetzt sind die Franzosen wieder am Zug, die ihr Land schließlich als »erste Tochter der Kirche« verstanden wissen wollen. Wir halten uns da fein raus und denken uns unseren Teil ... Die Franzosen könnten den Italienern ja auch ein bißchen Rache schicken ...
In der Umgebung
- Strand von Seccagrande: eher enttäuschend mit seinen Kieselsteinen, den geschmacklosen Baracken und der wüsten Zersiedelung drumherum.
- Caltabellotta:
zwanzig Kilometer nordöstlich von Sciacca. In diesem hübschen, von Touristen (also unsereins) noch weitgehend verschonten Städtchen hoch auf einem felsigen Vorgebirge endete das historische Kapitel über die »Sizilianische Vesper« (zum blutigen Volksaufstand 1282 gegen Karl I. von Anjou und die Vorherrschaft der Franzosen s. auch unter »Palermo« und »Sperlinga«). In Caltabellotta wurde nämlich der Friedensvertrag zwischen den Franzosen und dem Haus Aragon geschlossen, der letzterem die Herrschaft über Sizilien zugestand. Eine schöne Chiesa Madre normannischen Ursprungs ist noch zu bewundern, außerdem die Ruinen eines arabisch-normannischen Schlosses. Großartiges Panorama. Hin gelangt man mit dem Bus; drei Verbindungen täglich zwischen 8.30h und 17.30h; Fahrtzeit eine Dreiviertelstunde.
- Seinen Hunger wird man im Restaurant hoch über den Dächern des Dorfes los, gleich unterhalb der Burg. Deftige Hausmannskost, großzügig bemessen, leider aber nicht gerade billiger geworden, seit das Lokal emporgejubelt wurde (nein, nein, wir haben damit wirklich nichts zu tun ...). Panoramablick hinunter ins Tal von der schattigen Terrasse.