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Scilla

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SCILLA (Skylla)

Sizilianische Meeresenge

Freundliche Stadt am Meer, 23 km nördlich von Reggio di Calabria. Schiffe, die in der Antike die sizilianische Meerenge passierten, wurden häufig von Strömungen abgetrieben. Jene, die den Felsen von Charybdis glücklich entkommen waren, strandeten dann oft an der Küste von Scilla. »Von Charybdis nach Skylla« bedeutet daher in manchen Sprachen so viel wie »vom Regen in die Traufe«. Von Skyllas verwunschenem Felsen schaut heute eine Festung streng herunter. Will man der Odyssee Glauben schenken, erhob ein Ungeheuer von jedem vorübersegelnden Schiff einen Wegezoll in Form von Menschenfleisch, nämlich sechs Matrosen. Hm, lecker. Dagegen muten die Schweizer Behörden mit ihrer Autobahn-Vignette geradezu bescheiden an ...

Seit einigen Jahren ist in der Festung eine Jugendherberge untergebracht. Diese ungewöhnliche Stätte ist unbedingt eine Zwischenlandung wert, zumal die Stadt ganz hübsch und von Fremden weitgehend verschont geblieben ist. Denn es gibt hier nur wenige Hotels und keinen Zeltplatz. Unterhalb der Festung breitet sich dafür ein endloser Strand aus. Noch ein Wunsch offen?

Gleichfalls an den Fuß der Festung schmiegt sich das malerische Chianalea-Viertel mit seinen platzsparend gestapelten Fischerhäuschen. Hier fängt man hauptsächlich den Schwertfisch, der bis zu fünf Meter lang wird und 650 kg auf die Waage bringen kann. Übrigens fällt auf manchen Schiffen ein hoher Stahlmast auf, von dessen luftiger Höhe ein Fischer das Meer beobachtet, nach der einsamen Schwertschneide spähend, welche die Wellen durchpflügt. Schwertfische werden immer noch mit der Harpune gejagt.

Herberge und Einkehr

Ostello Principessa Paola di Belgio: Via Nazionale 2, Tel. 75 40 33. Aufnahme von April bis September. Juhe in der alten Festung, die das Meer überragt. Jugendherbergsausweis bereithalten.

Pensione della Sirena: an der Küste, ganz unten; Tel. 75 40 19. Sieben Zimmer mit Bad. Vergleichsweise billig. Restaurant mit Terrasse zum Meer, wo jeder vom üppigen »Touristenmenü« satt werden dürfte. Der Wirt parliert auch Englisch.

Ristorante Vertigine: unterhalb des Hauptplatzes. Ein paar Tische draußen, gleich über dem Meer, und ein überwältigendes Panorama, auch wenn die Gartenzwerge nicht gerade von gutem Geschmack zeugen.