Malibu
Malibu (Vorwahl: 310)
Surfer, Bikinischönheiten und Snob-Villen
Einige Kilometer nordwestlich von Santa Monica erstreckt sich der Pacific Coast Highway.
Die Malibu Lagoon ist ein weltweit bekanntes Surferparadies. Hier am Strand liegen die teuersten Häuser LAs, obwohl oft keine Schönheiten. Meist erheben sie sich auf Stelzen über einer Sandbank an »ruhigen und malerischen« Stellen, eingezwängt zwischen Meer und Autobahn. Man muß halt einiges erleiden oder ignorieren können, um dazuzugehören. Also keine wilden Fantasien über Malibu ... Wahnsinnsverkehr entlang der Küstenstraße und viele Privatgelände mit Gorillas und bissigen Kötern.
1995 stob der heiße Odem der Heiligen Anna (das war der Name des Sturms) durch diese Ecke und äscherte so 200 Häuschen ein. Insgesamt verkohlten die 25 Brände, wovon 19 gelegt worden waren, ein Gebiet von etwa 90.000 ha in Kalifornien. Eines der drei Todesopfer war der britische Regisseur Duncan Gibbins, der seine Katze hatte retten wollen. Drei seiner Titel: »Feuer mit Feuer«, »Abend vor der Zerstörung« und »Verbrennung dritten Grades«.
Immerhin, hier einige lohnende Strände:
Topanga State Beach, zum Wellenreiten, grad nach dem Gettymuseum.
Weiter oben Corral und Point Dume Beach. Allgemein ganz sympathisch und weniger überlaufen.
Ganz im Norden liegt der bei den Angelinos sehr beliebte Zumastrand. Ebenfalls gut zum Wellenreiten oder auch zum Baden ... sofern man sich an den knapp 17°C kalten, hochsommerlichen Fluten des Stillen Ozeans nicht stört.
Kostenloser Eintritt, aber eine, gelinde ausgedrückt, seltsame Regelung hat uns mächtig vergrämt: Ohne Parkplatzreservierung kommt man nicht hinein; Fußgänger haben also keinen Zutritt! Dies aufgrund eines Abkommens mit den Anliegern, um wildes Parken zu verhindern. Folglich muß man acht bis vierzehn Tage im voraus per Anruf einen Parkplatz buchen, in der Nebensaison kaum weniger lang, T. (310) 458-20 03, oder den Bus nehmen. Eine andere Lösung für alle, die mit dem Auto anrücken und unter einer vollen Woche in LA bleiben, besteht darin, den Wagen beim Chart House, 800 m vom Getty Museum entfernt, zu parken und für 3 $ den Bus zum Museum zu nehmen. Die einzigen Nicht-Autofahrer, die Einlaß finden, sind solche, die per Taxi, Fahrrad oder einem R.T.D.-Bus anreisen, wobei man sich im Bus einen Museum Pass geben lassen muß.
Die wunderbar gelegene Nachbildung der Papyrusvilla, der prächtigsten ihrer Art, die in Pompeji ausgegraben wurde, beherbergt schwerpunktmäßig Werke der Antike, der Renaissance und französische Möbel des 18. Jhs. Getty wohnte in England und hatte niemals Gelegenheit, sein eigenes Museum zu besuchen, sondern leitete es telefonisch. Als er 1976 starb, vermachte er ihm 1,3 Milliarden Dollar zur Anschaffung von Kunstwerken, was den Kunstmarkt in ein Chaos stürzte, da sich die Museumsverwalter schlichtweg alles, gleichgültig zu welchem Preis, unter den Nagel reißen können.
Erdgeschoß: Antiquitäten, griechische Vasen und Schale, kleinere römische Bronzefiguren, Portraits von Fayum, hübsche bemalte Amphoren, Glas, Schmuck, Mosaike, Wappen mit Greifen und Büsten.
Bewundernswert, die Getty Bronze, eine Skulptur aus dem 4. Jh. v.Chr., die einen schönen Jüngling darstellt, und die der Milliardär 1977 für die Rekordsumme von 3,9 Millionen Dollar erstand.
Bemerkenswerter Saal mit Skizzen: Watteau, Chardin, Coypel, Boucher, Rigaud, Fragonard, Greuze, Delacroix, Daumier, Millet in Tusche, Kreide und Kohle). Ferner Gebetbücher und illuminierte Bibeln. Dann Degas, die berühmte »Iris« van Goghs, »La Promenade« von Renoir, Pissarro, Cézanne, Manet, Gustave Moreau und zahlreiche andere.
Zuletzt einige frühe religiöse Maler, wie Simon Martini, die herrliche »Krönung der Jungfrau« von Gentile da Fabriano, Masaccio, »Bildnis eine jungen Mannes«, Raffael zugeschrieben, Bronzino, »Die Heilige Familie« von Giovanni Francesco Bezzi, Veronese, ein Triptychon von Bartolomeo Vivarini, »Die Verkündigung« von Dirk Bouts, Jean Gossaert usw.
Neuere Abteilungen mit Fotografien und Kunstgegenständen des 19. Jhs wollen wir nicht auch noch aufzählen.