Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Monti Nebrodi

Body: 

Monti Nebrodi

Normannische Vergangenheit

Kleine Gebirgsnester

Sanft geschwungene Gebirgskette im Westen Taorminas, durch die sich eine gemütliche Straße windet, unter dem wachsamen Auge von Big Brother Ätna. Weite fruchtbare Täler mit Obstanbau.

  • Cesarò und Troina sind zwei typische Bergdörfer. Letzteres war wie im Geschichtskapitel erwähnt, Hauptquartier des Normannen Rogers. Hier suchte ihn Papst Urban II. auf, aus Dankbarkeit, weil Roger das Christentum nach Sizilien zurückgebracht hatte. Hier ehelichte Roger auch seine dritte Frau, die Lombardin Adelasia, in deren Hand nach seinem Tod 1001 die Geschicke der Insel lagen. Hier unterrichteten arabische und griechische Gelehrte ihre beiden Söhne. Der eine starb in jungen Jahren, aber der andere, der zweite Roger, sollte als Siebzehnjähriger die Herrschaft übernehmen.

    Auf dem Weg von Cesarò über die SS 289 Richtung Sant´Agata di Militello an der Küste nach etwa 17 km anhalten, also kurz vor der Kreuzung in der Ortschaft M. Soro. Auf der rechten Seite, mitten im Wald, verspricht eine einladende Herberge Ruhe und Kühlung, umgeben von Pflanzen.

  • Cerami gibt von seiner robusten Kirche San Sebastiano aus einen ungehinderten Blick auf den 1847 m hoch aufstrebenden Monte Soro frei, den höchsten Gipfel in diesem Gebirgsstock.
  • Nicosia: weiteres hochgelegenes Gebirgsnest, das einen Aufenthalt von ein bis zwei Stunden verdient. Abgesehen vom Namen blieb hier nicht viel Griechisches. Stattdessen eine Kathedrale auf dem großen Platz mit noch erhaltenem Campanile und einer Fassade aus dem 14. Jahrhundert, von einem stolzen Portal durchbrochen. Der Glockenturm weist noch einige mehrfarbige Ziegel auf. Innen finden sich Skulpturen von Gagini, u.a. Kanzel und Taufbecken. Weiter oben birgt die Chiesa Santa Maria Maggiore im Hintergrund des Chores ein schönes Polyptychon aus Marmor.
  • Hotel La Pineta: Via San Paolo, in der Nähe des Krankenhauses; T. 64 70 02. Mittlere Preisklasse.
  • Restaurant La Cirata: an der SS 117; T. 64 70 95. Montags Ruhetag. Die Enttäuschung über den großen Gastraum macht die Qualität der bodenständigen Küche wieder wett. Man frage nach dem Cocktail, dessen Rezeptur allein der Inhaber zu kennen vorgibt.
  • Sperlinga: beinahe schon das Eingangstor zur Gebirgskette Le Madonie. Der Übergang vollzieht sich unmerklich, die Landschaft verändert sich kaum. Sperlinga klammert sich an einen steilen Felsbrocken, mit dem es gleichsam verwachsen scheint. Zahlreiche Behausungen sind unmittelbar in den Fels gehauen. Über ausgetretene steinerne Treppenstufen nach oben zur Burgruine kraxeln. Während der Sizilianischen Vesper (s. Kapitel über Palermo bzw. unsere Anmerkungen zur Geschichte im allgemeinen Teil) fanden die wenigen dem Massaker entronnenen Franzosen hier Zuflucht. Angeblich hört sich der Zungenschlag der Dorfbewohner noch ein wenig französisch an.