Sehenswert
Was es in Taormina zu bewundern gibt
Sightseeing und mehr
Sehenswertes (auch auf der Leinwand)
Eine Lage ohnegleichen inmitten einer grandiosen Landschaft: hier das Meer, dort der Ätna und wie auf einer Kanzel das ursprünglich von den Griechen angelegte Theater. Eines ist gewiß: sie bewiesen einen unvergleichlichen Spürsinn für gute Bauplätze. Das Griechische Theater zu Taormina weist die gleichen Charakteristika wie die übrigen Amphitheater griechischen Ursprungs in Sizilien auf: durchweg handelt es sich um unmittelbar in den Fels gehauene und dem Meer zugewandte Muscheln. Dieses hier wurde von den Römern mit ihrer Ziegelbauweise umgestaltet, die eine Bühnenwand hochzogen. Zum Glück stürzte sie teilweise ein und gab so das einmalige Panorama wieder frei. Weitere Verhunzungen: die Unterteilung des Zuschauerraumes in grobe Abschnitte, umringt von einer doppelten, pilastergesäumten Galerie. Mit der Verrammelung des Ausblicks und der Herabwürdigung der Orchestra zur Arena konnten dann blutrünstige Tier- und Gladiatorenkämpfe stattfinden. Feinere Kunstgenüsse stillte dann ein kleines Odeon, dessen Reste noch zwischen Altstadtbauten und Corso aufzufinden sind. Günstigste Zeit zum Fotografieren ist morgens.
Dieses zweitgrößte Theater in Sizilien nach jenem in Syrakus, mit gewohnt perfekter Akustik, ist ein anschaulicher Beweis für die Bedeutung Tauromeniums (so hieß Taormina zur Zeit der Griechen). Mitte Juli bis Anfang September spielt sich heute vor dieser malerischen Kulisse ein Kulturfestival ab: mit Film-, Theater- und Musikvorführungen unter freiem Himmel. Einige Aufführungen in Zusammenarbeit mit dem Theaterfestival im französischen Avignon. Auskünfte zum Programm im Palazzo Corvaia an der Piazza Santa Caterina. Haken an der Sache: im Sommer beeinträchtigen die Vorkehrungen fürs Festivals das Gesamtbild des Theaters.
Am Ende des Corso links der stattliche Palazzo Duca di Santo Stefano, der heute Sonderausstellungen Platz bietet. Halten wir uns nun rechts und marschieren die Via di Castel Mola bergan, stoßen wir auf den Palazzo Badia Vecchia: mittelalterliche Architektur vom Feinsten und gotisch-chiaromontesische Fassade mit Zwillingsfenstern, Friesen und Ornamentbändern sowie Zinnen in Form von Schwalbenschwänzen.
Die Tennisplätze sind von 8-12h und von 16-22h (Juni bis Oktober) und von 8-12h und 14.30-21h (Rest des Jahres) zu mieten. Sich in der Hochsaison einige Tage vorher anmelden. Nicht übel, aber auch teuer, da für Buchung und Flutlicht nochmals zur Kasse gebeten wird. Näheres unter T. 232 82.
Der Name Naumachia übrigens, »Seeschlacht«, mit dem die Römer eine wassergefüllte Arena zur Austragung von Seekämpfen bezeichneten, stammt von einem Bau gerade eine Seitengasse treppab vom Corso. Dort findet man sich in einer Straßenschlucht, wo es keine Haustüren gibt und auch kaum Passanten auf der Straße. Rechts liegen Gärten und ummauerte Hinterhöfe, und links schweben hoch oben auf einer Ziegelfront von 122 Meter Länge zusammengeklittete Häuser. In der Mauer liegen im Wechsel mit rechteckigen Einbuchtungen, in denen vermutlich einst römische Statuen gestanden hatten - achtzehn Nischen, hochbogige Apsidien. Sicher ist, dass es sich hier nicht um eine Naumachia handelt, sondern wohl eher um ein Nymphäum, worauf auch Reste eines Wasservorratsbehälters deuten. Die Zisternen dienten also der Trinkwasserversorgung der Stadt mittels eines verzweigten Röhrensystems.