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Zug-Rundfahrt

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Auf Eisenbahnschienen rund um den Ätna

Pilgerort auf der Strecke

Eine private Eisenbahngesellschaft, die Ferrovia Circumetnea, betreibt die Bahnstrecke rund um den Ätna: ab Catania oder Giarre Riposto, dreißig Kilometer nördlich. Die Gesamtlänge beträgt 114 km; die Reise dauert ca. dreieinhalb Stunden und dürfte nicht an der Sparsamkeit unserer Leserinnen und Lesern scheitern.

  • In Catania fährt der Zug am FCE-Bahnhof ab: am Corso delle Provincie 13, Ecke Via Vittorio Veneto, T. 37 48 42. Vom Hauptbahnhof (FS) die Via della Libertà immer geradeaus; fünfzehn Minuten Fußmarsch. Nicht enttäuscht sein, wenn die Strecke zunächst nur durch die schmutzigen, grauen Vorstädte Catanias führt; danach erwartet uns nämlich eine Landschaft, die für etliche Überraschungen gut ist. Wir passieren Paternó, Adrano, Bronte, Maletto, Randazzo und Linguaglossa bis Riposto, vorbei an grünen Wiesen und steinigen, mit inzwischen erkalteten Lavamassen überfluteten Landschaften. Fast immer hat man eine ungehinderte Sicht auf den Vulkanriesen, den man auf diese Weise in allen seinen Facetten erlebt. Die Zeit im Zug ist gewiß nicht vertan.

    Am Endpunkt der Reise bieten sich mehrere Möglichkeiten der Weiterfahrt:

  • In Randazzo auf die staatliche Eisenbahn umsteigen und nach Taormina fahren. FS-Bahnhof nur zehn Gehminuten vom Circumetnea-Bahnhof.
  • In Giarre kreuzen sich die Circumetnea und die staatliche Bahnlinie Messina-Taormina-Syrakus. FS-Bahnhof »Giarre Riposto« gleich neben jenem der privaten FCE. Die Circumetnea führt noch weiter bis zur Endhaltestelle Riposto, fünf Minuten vom Meer.
  • Von der Endhalte aus rattert auch ein Bus zurück nach Catania.

    Sechs Züge klappern täglich die gesamte Rundstrecke ab. Der erste verläßt um 5.30h Catania und auch Riposto, der letzte um 16h Catania und um 17h Riposto. Daneben auch weitere Züge, die jedoch irgendwo auf der Strecke haltmachen, oft in Randazzo.

    Für diejenigen, die Land und Leute noch besser kennenlernen wollen, eignen sich die Busverbindungen von Solicchiata nach Castiglione di Sicilia im Norden und von Piano Tavola bis Belpasso im Süden.

    Letzter Ort, vor der Zerstörung durch Lava 1669 Malpasso genannt und seit seiner Neugründung umgetauft, war übrigens seit etwa 1986 jeweils zum Monatsersten lange Zeit Ziel Tausender von Pilgern. Anfangs fanden sich hunderttausend Verrückte ein. Grund war Rosario Toscan, Schüler der Handelsschule »Archimede«, dem die Madonna in seinem Elternhaus erschienen war und seitdem - oh Wunder! - immer wieder unter dem Felsen um die Mittagszeit am Monatsersten (praktisch, weil so die Spenden gut fließen konnten), wo sich alle versammeln. Nach der Erscheinung trat er dann auf den Balkon des Elternhauses, um die frohe, gerade von Maria empfangene Botschaft zu verlesen, während die hysterischen Gläubigen versuchten, ihn auf seinem Weg dorthin zu berühren oder eine Audienz zu erlangen.

  • Ferrovia Circumetnea (FCE): Auskünfte in der Via Caronda 352/A, Catania; T. 095/54 12 50, 37 48 42 oder 53 14 02.