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Wo man isst

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Restaurants und andere Alternativen

Wo einkehren zum Essen?

Womit Sie rechnen müssen

Zu Beginn des Sizilienaufenthalts sorgen eine Vielzahl von Wirtshausschildern für Verwirrung: Ristorante, Tavola Calda, Osteria, Rosticceria, Pizzeria usw.

Fangen wir bei den preisgünstigen Einkehrmöglichkeiten an: Snack-Bar (bedarf wohl keiner Übersetzung), Caffè und Latteria verkaufen Kuchen und Sandwichs. Die Rosticceria (Garküche) gibt Gerichte zum Mitnehmen aus, zumindest theoretisch, denn meist finden sich auch einige Tische, an denen man Platz nehmen kann. In einigen Pizzerias läßt man sich zum Essen nieder, andere haben nur Straßenverkauf. Pizze gibt´s, wie gesagt, auch in einigen Bäckereien (Panetteria).

Die Tavola calda (wörtlich: »warmer Tisch«) war früher der Ort, um eine Pizza oder einen Teller Spaghetti auf die Schnelle zu verspeisen. Heute ähneln sie immer mehr den Trattorias. Die echte Tavola calda heißt jetzt Rosticceria oder Pizzeria-Bar. Schlimm, wie sich die Italiener gegenseitig ins Handwerk pfuschen, besonders was das Bepinseln der Wirtshausschilder angeht.

Sizilien in vollen Zügen zu genießen, ist nicht möglich, wenn man die nahrhafte Seite der Insel ausspart. Was aber, wenn man sich aus finanziellen Gründen dazu verdammt sieht, sich jeden Tag mit der Kombination Pizza/Salat/Mineralwasser oder Spaghetti/Salat zu begnügen, um nicht die selbstgesteckte Grenze von 20 Euro zu überschreiten? Wer ohnehin um seine Linie fürchtet, darf getrost ein paar Löcher mehr in seinem Gürtel anbringen und diesen von Woche zu Woche enger schnallen. Alle anderen werden zu den Tramezzini Zuflucht nehmen, unterschiedlich belegten Toastbroten, die in fast allen Cafés arme Schlucker vor dem Verhungern retten. Wer gerade völlig blank ist, vergesse alles, was im entferntesten an ein Restaurant erinnert und halte sich an die Bäckereien zur Backzeit und Lebensmittelläden.

Die Rechnung (Conto)

Nähre Angaben zu Preisen sind dem Kapitel »Reisekasse« zu entnehmen. Was in Speiselokalen die Rechnung in die Höhe treibt, das ist die schwindelerregende Anhäufung von Pane e Coperto + Servizio (Brot, Gedeck und Bedienung)!

Vor wenigen Jahren noch wurden allein Pane e Coperto wie selbstverständlich in Rechnung gestellt. Das war ganz einfach Teil der italienischen Folklore, und kulturelle Unterschiede wissen wir zu schätzen. Wenn Italien heute einen ehrenhaften Platz im Verein seiner europäischen Nachbarn einnehmen möchte, wird es sich entscheiden müssen: zwischen Pane e Coperto und Servizio nämlich! Um so mehr, als im Gefolge westeuropäischer Abnehmmanie manch einer ohnehin aufs Brot verzichtet, zumal in Begleitung von Teigwaren. Warum also für etwas bezahlen, was weder bestellt noch verzehrt wurde? Und dann die gesonderte Berechnung des Gedecks, als sei dieses nicht Teil des Bedienungsgeldes! Da könnten ja die Hotels anfangen, ihre Bettlaken als Sonderposten in Rechnung zu stellen. Was uns noch am meisten fuchst: Schuld an dieser Unsitte tragen wir als Touristen selbst, indem wir nämlich in Massen auftreten ...

Der Unterschied zwischen jenen Lokalen, wo man nur für Pane e Coperto berappt – regelmäßig von besserer Qualität – und den anderen, die auch noch das Bedienungsgeld draufschlagen, liegt auf der Hand. Letztere sind nämlich Gauner. Letzten Meldungen zufolge sollen die ersten römischen Wirte mit dem Unwesen aufgeräumt haben; da schlechte Angewohnheiten jedoch zäh sind, wird´s noch ein paar Jährchen dauern, bis wir ähnlich frohe Kunde aus Palermo oder Taormina werden melden können. Man halte uns diesbezüglich auf dem Laufenden!