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Die Amish

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Die Amish

Die Hardcore-Mennoniten

Die etwa 16.000 Köpfe zählenden Amish People – sie repräsentieren die mennonitische Lebensweise in ihrer reinsten Form – siedeln in der Gegend von Lancaster und sind durch den 1985 entstandenen Film von Peter Weiss, »Der einzige Zeuge« (Witness) mit Harrison Ford, zu einger Berühmtheit gelangt.

Die Amischen wanderten im 17. Jh. aus der Schweiz, dem Elsaß, dem Badischen und der Pfalz ein und gelten als konservativer, religiöser Flügel der Reformation, die in Amerika zu den utopian communities, also zu den utopischen Gemeinschaften, gerechnet werden. Der Name rührt wie oben erwähnt von dem Prediger Jakob Ammann her, der sich noch in der Schweiz von den geistesverwandten Mennoniten abgespalten hatte. Dies nicht wegen grundsätzlicher Gegnerschaft, sondern weil er mehr Strenge, eine drakonische gottgefällige Lebensordnung wünschte, die sich in erschreckender Detailbesessenheit in der Ordnung der Amischen ausdrückt. Was sich hinter dieser Pedanterie und Religiosität verbirgt, verraten wir für dieses Mal nicht.

Die Amischen haben sozusagen seit ihrer Ankunft in der Neuen Welt jegliche Veränderung abgelehnt. Sie folgen Wort für Wort den Vorschriften der Bibel. Alles geschieht zum Wohle der Gemeinschaft, und jede Lebensregel ist in der sogenannten Ordnung verzeichnet, einer Art »Knigge« der Amischen. Eine der wichtigsten Regeln betrifft die überragende Bedeutung der Vergangenheit. So ist die Haltung von Kanarienvögeln genauso Teufelswerk wie der Besitz von Knöpfen, Reißverschlüssen, Fernsehern oder Telefonen gar. Deshalb darf ein Amischer auch kein Auto besitzen. Er darf allerdings im Auto eines anderen mitfahren. Elektrizität und Traktoren sind verpönt. Nur der Einsatz selbstgebauter Dieselmotoren ist erlaubt.

Das in Trachten gekleidete Völkchen betreibt vornehmlich Landwirtschaft, und da sie jegliche moderne Technik (z.B. Elektrizität) ablehnen, beackern sie auch ihre Felder noch mit Gespannen. Diese Gemeinschaft, die sich von allen amerikanischen Gruppen am meisten abschottet, spricht noch immer einen »deutschen Dialekt«, der auch in ihren Schulen gelehrt wird. Ihr »Pennsylvaniendeutsch« (Pennsylvania Dutch) hört sich für unsere Ohren besonders drollig an. Aber viele Eltern wünschen, dass ihre Kinder auch Englisch sprechen, da das Überleben der Gemeinschaft trotz allem vom Handel mit der Außenwelt abhängt.