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Kirchen und Museen als Attraktionen der Stadt
Duomo: Innenstadt, unweit der Piazza dei Signori. Die Öffnungszeiten sind so unerforschlich wie das Walten der Vorsehung; im Prinzip bleibt das Gotteshaus während des Mittagessens geschlossen. Das imposante Backsteingebäude erweckt mit seiner klassizistischen Fassade einen nüchternen Eindruck. Das zappendustere Innere wäre ohne jedes Interesse, wenn man sich nicht die Mühe machte, etwas Geld zu opfern und die verborgenen Schätze der Seitenkapellen ans Licht zu heben. Im Hintergrund entdecken wir eine »Verkündigung« von Tizian. Nach und nach fallen uns das leuchtende Rot des Mantels, die Zartheit der Frauengestalt, die Perspektive und das überirdische Licht ins Auge.
Doch damit nicht genug: in der Krypta aus dem 12. Jh., die unlängst aufwendig restauriert wurde (Eingang rechts neben dem Hauptaltar) warten zwei Überraschungen auf den Besucher: ein ganzer Wald von Säulen und jede Menge Fresken unter den Bögen, auf den Kapitellen usw.
Museo Civico Luigi Bailo: Borgo Cavour 22. T. 65 84 42. Zutritt von 9-12h und 14-17h (sonn- und feiertags nur am Vormittag). Montags geschlossen. Nur Schüler und Studenten berappen keinen Eintritt.
Das ehemalige Kloster beherbergt im Erdgeschoß eine archäologische Sammlung. Wirklich sehenswert ist lediglich die Sammlung italienischer Kunst im ersten Stock, die aus einigen religiösen Gemälden aus dem Mittelalter, Gemälden aus der Zeit der Renaissance und dem 18. Jh., aber auch einigen romantischen und modernen Gemälde besteht. Darunter so klangvolle Namen wie Tintoretto, Bassano, Lotto, Tizian und Giovanni Bellini. Von den lokalen Größen verdient die Familie da Treviso (der Ältere und der Jüngere) Erwähnung, da sie in der italienischen Geschichte eine gewisse Rolle spielte.
San Nicol-Kirche: Via S. Nicol. Imposantes gotisches Gebäude aus Backstein, das im 14. Jh. erbaut wurde. Das schwindelerregend hohe Kirchenschiff mit seinen Pfeilern ist von Wandmalerei bedeckt. Von der verschwenderischen Ausstattung seien die kostbare Orgel und die zahlreichen alten Gemälde erwähnt. Ins Auge fiel uns ein riesiges Fresko aus dem 15. Jh. mit dem heiligen Christophorus. Angeblich wurde er so überdimensional gemalt, damit ihn ja keiner übersieht. Dem mittelalterlichen Aberglauben zufolge konnte man nämlich an dem Tag nicht sterben, an dem man seiner ansichtig wurde! Wenn man sich beim Aufsichtspersonal die Erlaubnis holt, darf man auch das anstoßende Kloster mit dem an den Wänden ausgemalten Kapitelsaal besichtigen. Bemerkenswert ist insbesondere die wohl erste bildliche Darstellung eines Mönchs mit Brille. Aber das nur am Rande ...
Historische Innenstadt: unbedingt einmal über die Piazza dei Signori mit ihren alten Palästen (darunter einer mit Arkaden aus dem 13. Jh.) und durch die Via Calmaggiore (Häuser aus dem 15. Jh.) und die Piazza San Vito (zwei Kirchen) flanieren.
Den schon erwähnten bemalten Häusern, Trevisos ganzer Stolz, begegnet man auf Schritt und Tritt. Auf dem Verkehrsamt den sorgfältig gestalteten Prospekt Treviso Citta Dipinta verlangen. Die schönsten Häuser sind in der Via Canova (zwischen der Via Calmaggiore und dem Museo Civico) zu finden. Nr. 40 ist ein hochherrschaftlicher Renaissancebau, Nr. 38 ein gotischer Bau, der zum Jugendstilmuseum umfunktioniert wurde, der alleinstehende Palast bei Nr. 52 kann sich gleichfalls sehen lassen. Den Vogel schießt in der Via Bianchetti die Casa della Leda (Nr. 14) aus dem 16. Jh. ab, mit ihren eigenwilligen Fresken.
Pescheria-Viertel: nur fünf Minuten zu Fuß von der Piazza dei Signori, über die Via Trevisi und die Via Peschiera zu erreichen. Der Weg führt längs eines Kanals durch die reizvolle Fußgängerzone der Altstadt, rechts und links flankiert von zahlreichen alten Häusern mit Arkaden und Wandmalereien. Zahlreiche Geschäfte, Kneipen und Galerien sorgen für Leben. Den Mittelpunkt bildet eine bemerkenswerte, von Kanälen umgebene und von eindrucksvollen romanisch-gotischen Fassaden überragte kleine Insel, auf der ein Fischmarkt stattfindet. Was sonst?