Auskunft
Zu Gast in Bodie
Praktisches
Geisterstädte und Goldrausch
Wie eingangs zu Kalifornien beschrieben, entdeckte A.D. 1848 ein junger Arbeiter namens Marshall im Sacramentotal einige Goldklümpchen (nuggets) im Fluß, woraufhin in kürzester Zeit Dutzende von Städten in der Einöde entstanden. Die Kunde von diesem Fund verbreitete sich mit der Geschwindigkeit der Postkutschen von Wells & Fargo, und im Handumdrehen wimmelt es von Falschspielern, leichten Mädchen und desperados. Saloons schießen wie Pilze aus dem Boden, und die ewig durstigen Goldsucher zischen sich ihr Bier vor einem riesigen Spiegel: So können sie stets überblicken, was hinter ihrem Rücken vorgeht.
Wir stehen am Beginn epochemachender Ereignisse. Alles, was in den USA vom schnellen Reichtum träumt, setzt sich in Bewegung. Scharenweise brechen Männer per Schiff von den großen Häfen der Ostküste aus auf, umfahren das Kap Horn, überqueren zu Fuß die Landenge von Panama oder ziehen von St. Louis am Missouri aus in langen Trecks über den Kontinent. Sobald jedoch eine Goldader erschöpft ist, leeren sich die Städte genauso schnell wieder, wie sie entstanden. Manche hat man eindrucksvoll für die Nachwelt restauriert. In vielen Teilen des kalifornischen Hinterlandes stellen zahlreiche Geisterstädte (ghost towns) und ehemalige Goldsuchercamps eine Sehenswürdigkeit für den europäischen Besucher dar, der sie im allgemeinen nur aus Hollywoodfilmen kennt.