Aktivitäten
Wandern im Canyon
Man durchstreift viele Jahrtausende Erdgeschichte auf diesem Abstieg mit einem Höhenunterschied von 1500 m, den man als Wanderer nicht unterschätzen sollte. Die Landschaft bietet ein fantastisches Bild. Leichte Ausrüstung ist unerläßlich.
Wanderroute 1: Bright Angel Trail
Pfad vom Bright Angel Lodge abwärts bis zum Grund des Canyons. Achtung, die angegebenen Entfernungen beziehen sich nur auf die einfache Strecke. Hier die verschiedenen Etappen der Route:
Bei den Indian Gardens, einer regelrechten Oase auf halber Höhe, finden sich Wasserstellen und WC.
Von dort benötigt man für den Aufstieg zum oberen Plateau sechs Stunden. Besonders im Sommer herrlich schweißtreibend.
Ein Leser klagt, er sei mit einer Gruppe einen Tag South Kaibab runter, ein Stück am Fluß entlang und dann Bright Angel hochgewandert, wobei die schnellsten siebeneinhalb, die lahmsten zwölf Stunden brauchten. Dies im Oktober, als es schon kühler war. Die Mitglieder des holden Geschlechts seien völlig am Ende gewesen.
Ein anderer hat bei größter Sommerhitze achteinhalb Stunden benötigt »Nie wieder!«, schreibt er.
Zwei harte Bayern berichten, die Tour bis zum Fluß sei zu bewältigen. Sie hätten ohne Pausen sechs Stunden benötigt und seien auf ihrem Weg zwei Kerlen begegnet, die das gleiche mit einer Buddel Wasser und einem Appel vollbracht hätten. Unserer Meinung nach waren letztere Jesus und ein Kumpan auf dem Weg zu neuen Wundern ...
Reservierung: Reservation Dept., Xanterra Parks & Resorts, T. 888-297-2757. Oder online unter http://www.grandcanyonlodges.com
Die spinnen, diese Amerikaner: der Jogging-Rekord für die Durchquerung des Grand Canyon vom South Rim zum North Rim liegt bei drei Stunden für 33,6 km!
Route 2: South Kaibab Trail
Steiler, schwieriger Pfad, von dem wir abraten, da er äußerst wenig Schatten und kein Wasser zu bieten hat. Wasservorrat von mindestens einer Gallone (macht knapp vier Liter) pro Person mitnehmen. Der South Kaibab Trail führt auf unmittelbarem Wege vom Yaki Point auf den Grund des Canyons. Kein Zeltplatz.
Auf den Stromschnellen
Durch den Westen der USA zu reisen, ohne den Colorado River hinabzuschippern, ist ungefähr so, wie sich an Rhein oder Mosel aufzuhalten und nur Mineralwasser zu trinken. Kurz und gut, diese, im übrigen ungefährliche, Bootsfahrt wird zu den Glücksmomenten unseres Lebens zählen.
Zusammen mit vier bis sechs weiteren Passagieren besteigt man ein Floß oder ein Schlauchboot, das jeweils von einem ausgebildeten amerikanischen Steuermann gelenkt wird.
So kommt man ganz ohne eigene Anstrengung in den Genuß unvergeßlicher Naturwunder, die majestätisch an einem vorüberziehen. Zudem erlebt man eine unverfälschte Natur, denn an den Ufern hat die Zivilisation noch keine Spuren hinterlassen. Man schlägt sein Lager an Sandstränden auf, macht irgendwo Rast, und auf Wanderungen, die einen vom Flußufer wegführen, erfährt man wieder ganz neue Landschaftseindrücke.
Floßfahrten im Westen, das bedeutet zugleich auch Stromschnellen. Oft ganz friedlich, stürzen sie sich doch von Zeit zu Zeit launisch in die Tiefen, bilden Wirbel und die Gischt spritzt in die Luft, dass es eine Freude ist.
Die Fahrten auf Gummibooten oder Flößen, rafts, werden von darauf spezialisierten amerikanischen Unternehmen durchgeführt. Ihre Dauer liegt zwischen einem Tag und einer Woche. Die Sache kommt billiger als man denkt. Zumindest eine eintägige Fahrt sollte man sich gönnen. Ein unvergeßliches Erlebnis.
Mehrtagestouren besser zwei Monate im voraus buchen.
»Rafting«
mit indianischer Begleitung
Der einzige indianische Veranstalter bietet sich preislich bei Ein- oder Zweitagestouren an. Bekanntlich zerschneidet der Colorado Indianergebiet, und der gesamte Südrand des Grand Canyon ist Eigentum der Hualapai-Indianer, des »Volks der großen Kiefern« also. Von 100.000 Stammesangehörigen um 1800 sind nur 1.600 geblieben.
Vor ein paar Jahren begab sich eine Handvoll native americans zwar nicht auf den Kriegspfad, besann sich aber auf die Regeln des American business und organisierte für Bleichgesichter ein- oder zweitägige Floßfahrten im Grand Canyon. Dabei kümmern sie sich um die gesamte Logistik und bereiten am Grund der Schlucht auf einem feinsandigen Uferstreifen, wo auch unter freiem Himmel geschlafen wird ein wahrhaft üppiges Frühstück zu. Ängstliche Naturen nächtigen im Zelt.
Reservierungstelefon: T. (818) 892-98 37, Fax (818) 892-95 77. Anwort erfolgt postwendend.
Ab November ist übrigens auch dem zähesten Indianer das Wasser zu kalt, so dass alle, die´s bös getroffen haben, einfach im nächsten Sommer wiederkehren.