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Sehenswertes

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Cambridge: Kulturelle Höhepunkte

Die University of Harvard, älteste und zugleich berühmteste Alma Mater des Landes, muß man einfach gesehen haben. Wenigstens der äußere Rahmen mutet traumhaft an. Vor dem letzten Krieg war es noch an der Tagesordnung, dass Studenten von ihrem persönlichen Diener bis ins »Refektorium« versorgt wurden.

Die berühmte Statue von J. Harvard in der Mitte des Campus bekam im Laufe der Zeit den Spitznamen »Statue der drei Lügen« verpaßt. Die erste: Harvard sei nicht der Gründer der Universität gewesen, die Universität sei nur nach seinen Ideen entwickelt worden. Zweitens: das Datum scheint falsch zu sein. Und drittens: gar nicht Harvard selber sei dargestellt, sondern ein x-beliebiger Unbekannter habe Modell gestanden.

– Harry Elkins Widener Memorial Library: Harvard behauptet, die umfangreichste Bibliothek der Welt in seinen Mauern zu besitzen. Die Mutter des Milliardärs, die das Geld für den Bau gab, stellte zwei Bedingungen: zum einen darf niemals auch nur ein Stein verändert werden, eine Klausel, die bei Vergrößerungen wirkliche Probleme bereitet: so war man schon gezwungen, eine Fußgängerbrücke durch ein altes Fenster zu bauen. Zum anderen müssen alle Studenten, die sich in Harvard einschreiben, schwimmen können: Diese Auflage galt bis in die siebziger Jahre, als ein Gericht sie wegen angeblicher Diskriminierung Behinderter kippte.

Der Grund für die Bestimmung? Der Sohn des Spenders kam auf der Titanic um. Ob ihm allerdings im eiskalten Wasser seine Schwimmkünste etwas genutzt hätten, sei dahingestellt. Im ersten Stock unbedingt anschauen: die Gutenbergbibel, eines von den zweiundzwanzig noch erhaltenen der ursprünglich zweihundert gedruckten Exemplare. Außerdem den ersten Versuch von 1623, das Gesamtwerk Shakespeares zusammenzustellen. Ohne diese Ausgabe wären mindestens siebzehn seiner Stücke für immer verloren gegangen.

– Memorial Hall for the Civil War: 500 m vom Harvard Square. Ähnelt eher einer Kirche. Ein Teil diente als Refektorium, der Rest ist unterteilt in kleine Räume altertümlichen Stils, in denen Unterricht erteilt wurde. Hier findet man die Namen all jener, die für die Verteidigung der Union ihr Leben gelassen haben. Natürlich nur die Namen der Leute aus dem Norden ... Prädikat »sehenswert«.

– Fogg Art Museum: T. 495-4544. Leicht zu finden, in der Nähe der Universitätsbibliothek und des Harvard Square. Es handelt sich um die Privatsammlung von Harvard. Dienstags bis samstags von 10-17h für die Öffentlichkeit zugänglich; Samstagvormittag zwischen 10 und 12h, Eintritt frei; sonntags von 13-17h. Die Eintrittskarte gilt auch für das Arthur M. Sackler Museum.

In Form eines Kreuzganges erbautes Museum mit einer bemerkenswerten Sammlung von Primitiven, Meistern des 14. und 15. Jhs, unter anderem eine Kreuzigungsszene von Fra Angelico und das Werk Hl. Hieronymus und Hl. Ansanos in der Einöde von Fra Diamante; wunderbarer Hl. Hieronymus von Ribera; von Lorrain eine Paysage Pastoral. Die Flamen: Frans Hals, Landschaften von Ruysdael, Porträt eines alten Mannes von Rembrandt. Entzückend, die Anbetung der Hirten von Adam Colonia.

Im ersten Stock: Gemälde von Géricault, David, Ingres, Delacroix, Corot, Boudin und Gauguin von hoher Qualität. Interessante amerikanische Künstler wie Whistlers Nächtliche Landschaft in Grau und Gold, gefällige Landschaften von Bierstadt, Das Frühstück von John Singer Sargent, W.L. Sonntag, Willem de Koonig, Jackson Pollock, etc. und schließlich bekannte Impressionisten.

Neben dem Fogg, ein nagelneuer Anbau: das

– Arthur M. Sackler Museum mit Sammlungen orientalischer, asiatischer, indischer und islamischer Kunst.

– Botanik-, Geologie-, Zoologie-, Ethnologiebegeisterte unter unseren Lesern finden ein Fachmuseen in der 24 Oxford Street und 11 Divinity Ave, T. 495-3045 oder 495-1910.

– Carpenter Center for the Visual Arts: 24 Quincy Street, T. 495-3251. Das einzige Großprojekt von Le Corbusier in den USA.

– Peabody Museum of Archeology and Mineralogy: leider ohne Einzelheiten. Wir bitten um Angaben. Sehenswert weniger wegen seiner bekannten »gläsernen Blumen« als für die Darstellung der Geschichte der Indianer und anderer Völker.

Geschäfte in Cambridge

Zwei lohnende Einkaufszentren:

– Garage: J.F. Kennedy Ave, Ecke Mount Auburn.

– Galeria: J.F. Kennedy Ave, Ecke Winthrop.

Boston per Anhalter verlassen

– In Richtung Norden: U-Bahn Haymarket. Die Autobahn nach links nehmen.

– Nach New York: U-Bahn Riverside. Nach Verlassen des Bahnhofs an der rechts sich erhebenden Autobahn entlanglaufen; bis zur 1 km entfernten Mautstelle der Turnpike 90.