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Hania

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Hania (Chania; Vorwahl: 08 21)

Malerische Gassen in alten Stadtvierteln

Im Gegensatz zur Hektik und den modernen Betonburgen Heraklions pflegt Hania einen lieblichen Stil. Mit seinen malerischen Gassen in alten Stadtvierteln schlägt es Fremde unweigerlich in seinen Bann. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Zwar hat Hania 1971 den Titel »kretische Verwaltungshauptstadt« abgeben müssen; es bleibt jedoch die heimliche Metropole dank seiner Architektur und seiner »menschlichen« Seite! Sowohl die Venezianer als auch die türkische Besatzung haben ihre – heute wohlbehüteten – Spuren hinterlassen, die trotz aller touristischen Auswüchse immer noch den Charakter Hanias bestimmen. In den Altstadtvierteln – nur einen Steinwurf vom venezianischen Hafen – auf Erkundungstour zu gehen, alte Läden oder Werkstätten aufzutun und an majestätischen Gebäuden vorüberzuschlendern ... all das macht den Aufenthalt in Hania zu einem nachhaltigen Erlebnis.

Ein wenig Geschichte

Hania wurde an der Stelle Kydonias errichtet, einer der mächtigsten minoischen Städte, ständig in Wettbewerb mit ihren Nachbarn Gortyn und Knossos. Erst kürzlich durchgeführte Ausgrabungen haben wichtige Zeugnisse über die damaligen Zustände ans Tageslicht gefördert. Im 13. Jh. n.Chr. besetzten die Venezianer die Stadt und nannten sie fortan Canea. Ein fähiger venezianischer Festungsbaumeister bescherte der aufblühenden Stadt die Verteidigungsanlagen und fügte den einen oder anderen kleinen Stadtpalast hinzu. Dies hielt aber den türkischen Seeräuber Barbarossa nicht davon ab, die nette Stadt 1537 gründlich zu verwüsten. Hundert Jahre später, nach zweimonatiger Belagerung, fiel Canea in türkische Hände, womit die venezianische Herrschaft zu Ende ging und der Verfall der Stadt seinen Anfang nahm.

Gegen Ende des 19. Jhs. intervenierten Truppen der damaligen Großmächte Frankreich, England und Rußland in Hania, um den Auseinandersetzungen zwischen türkischer Armee und kretischen Widerstandskämpfern ein Ende zu bereiten. Sie garantierten Kreta einen gewisse Selbständigkeit bis zur Unabhängigkeit. Diese Periode wird besonders anschaulich in den Historischen Museen von Hania und Heraklion dargestellt.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs bekam Hania Bomben zuhauf zu spüren und ein Großteil der alten Viertel sank in Schutt und Asche. Glücklicherweise konnte der venezianische Hafen vorbildlich wiederaufgebaut werden, so dass er heute im früheren Glanz erstrahlt. Rundherum ist alles geblieben wie es war; keine planlose und gigantomanische Baulaune verdarb das Stadtbild. Ein geregeltes Durcheinander herrscht in den Vierteln, die sich einen romantischen Hauch bewahrten.

Gut zu wissen

Achtung: wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte sein Gefährt außerhalb von Hania parken und Hania zu Fuß erkunden. Bei einem gebührenpflichtigen Parkplatz empfiehlt es sich, die angegebenen Gebühren auch wirklich zu hinterlassen; die Strafzettel werden nämlich genauso ordentlich verteilt wie bei uns!