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Glücksspiel

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Jagd nach dem Glück

Griechisches Glücksspiel

Spielhölle auf dem Parnitha bei Athen

Durchschnittlich macht ein Erdenbewohner ein halbes Prozent des durchschnittlichen Einkommens für Glücksspiele locker. Am zweischlimmsten treiben es dabei die Griechen, die über zwei Prozent investieren. Sie werden einzig von Hongkongern übertroffen.

Jährlich verzeichnet dieser Geschäftszweig eine zehn- bis fünfzehnprozentige Gewinnsteigerung, denn die Griechen opfern Pferdewetten, Toto, Lotto, Casinos und vielem mehr zehn Milliarden Euro pro Jahr.

Vielleicht leben sie ihren Drang nach Glücksspiel deshalb so hemmungslos aus, weil ihnen so viel Schwarzgeld in der Tasche knistert. Der Schwarzmarkt macht nahe ein Drittel des offiziellen Wirtschaftskreislaufes aus. Das Finanzamt holt sich einen Teil über Casinos wieder herein, denn da wird das Geld besteuert.

Das höchstgelegene Spielhölle des Landes ist übrigens das "Regency Casino Mont Parnes" auf dem Parnitha bei Athen. Es eröffnet einen grandiosen Blick auf die Stadt, was jedoch vermutlich kaum einer der Spieler wahrnimmt. An 75 Tischen und über siebenhundert Automaten jagen sie hier nach dem Glück. Die Ausgaben für Spielautomaten (12 000 Euro pro Stück) hat der Betreiber in Windeseile wieder drin, denn jeder treibt täglich 1300 Euro ein.

354 Tage jährlich hält die Hölle ihre Pforten offen, 24 Stunden am Tag, wobei an gewöhnlichen Tagen dreitausend Besucher strömen, an Feiertagen auch mal sechstausend. Wer nicht gesehen werden möchte, findet durch einen besonderen Eingang den Weg ins Haus. Besucher haben mindestens 23 Jahre alt zu sein; von allen landet ein digitales Foto in der Hand des Betreibers.

Reist man mit einem Reisebus aus der Innenstadt an, so hat man nichts für die Fahrt zu zahlen. Als Stammgast mag man sich sogar am kostenlosen Büffet des Casinos bedienen. Aus gutem Grund: Der Durchschnittsbesucher schenkt dem Casino in den viereinhalb Stunden seines Aufenthalts zweihundert Euro, mehr als in Las Vegas.