1830 - 1974: Monarchie & Diktatur

Die Geschichte Griechanlands - vom Königreich zur Republik

1830: Griechenland ist unabhängige Monarchie.
1832: Auf Betreiben der Schutzmächte wird ein gewisser Otto von Wittelsbach, »ein junger Bayer eher stumpfen Geistes«, Sohn König Ludwigs I. von Bayern, zum König gewählt.

1862: Aufstand gegen Otto und dessen Abdankung. Parlamentarische Monarchie unter Gregor I. Prinz von Dänemark

1897: griechisch-türkischer Konflikt und territoriale Verluste
1912-1913: Kriege bescheren Griechenland Ostmakedonien und den Epirus

1922: Griechisch-türkischer Krieg. Griechenland verliert Smyrna und Ostthrakien. eineinhalb Millionen Griechen verlassen die Türkei

1924: Die Republik wird ausgerufen. Es folgt eine Reihe von Militärputschs, mit Ausnahme der Regierung Venizelos (1928-1935)

1936: Staatsstreich von Metaxas, Errichtung einer faschistischen Diktatur mit Unterstützung König Georgs II.

28.10.1940: »Tag des Neins« (die Griechen verweigern die Kapitulation vor den Faschisten); Italien erklärt Griechenland den Krieg und greift militärisch an; deutsche Offensive zur Unterstützung. Griechenland wird zwar zur Kapitulation gezwungen, gegen die deutsch-italienisch-bulgarische Besatzung entsteht bald aber eine Widerstandsbewegung, deren mächtigste Vereinigung (EAM/ELAS) kommunistisch geführt wird.

1941: am 27. April marschiert die deutsche Wehrmacht in Athen ein
1940-1944: Exzesse der Besatzungsmächte (Griechenpogrome, Massenerschießungen).

1942: Einsetzen eines massiven und planvollen Widerstands bei breiter Unterstützung durch das Volk

1944: die Nationale Befreiungsarmee ELAS gebietet über 50.000 disziplinierte Kämpfer, während die EAM (Nationale Befreiungsfront) über eine Million Mitglieder zählt.
1944: Abzug der deutschen Besatzungstruppen; kommunistischer Dezemberaufstand.

1944: Churchill entsendet im Dezember eine regelrechte Kolonialarmee nach Athen, mit dem Auftrag, »für Ordnung zu sorgen« und die unter der Präsidentschaft Georgios Papandreous gebildete Regierung zu unterstützen

1945: im Februar unterzeichnen EAM, Briten und Regierung die Verträge von Varkiza, welche unter anderem die Auflösung der ELAS-Verbände vorsehen

1946-1949: Bürgerkrieg zwischen Regierungstreuen und kommunistischen Partisanen
1953-1963: Regierung Karamanlis

1960: Auswanderungswelle in die BRD, wo die Zahl der griechischen »Gastarbeiter« bald 400.000 erreicht

1962: Assoziierungsvertrag mit der EWG
1963-1964: innenpolitische Liberalisierung

1967: Armeeputsch am 21. April; Militärdiktatur unter Führung von Papadopoulos: sogenannte »Obristenregierung«, von der CIA unterstützt. Folterungen, Verschleppungen etc. sind an der Tagesordnung ...

1968-1974: Zeit der Obristenjunta; es bildet sich eine ausgedehnte Schattenwirtschaft heran.
1969: der Europarat verurteilt das Obristenregime; daraufhin Austritt Griechenlands
1972-73: mehrere Kundgebungen und Demonstrationen werden gewaltsam unterdrückt

1973: unter Bruch der Verfassung wird am 1. Juni die Republik ausgerufen; Bestätigung durch eine Volksabstimmung am 29. Juli

1974: nach dem Sturz des zyprischen Staatspräsidenten Makarios durch griechische Offiziere der zyprischen Nationalgarde versuchen die Obristen auf der Insel ein Regime zu etablieren, dass den Anschluß an Griechenland betreiben sollte; daraufhin Eingreifen der Türkei und diplomatische Isolierung Griechenlands.