Nachtleben
Nachtleben
Von Diskotheken, Tavernen und einheimischen Teenies
Vielleicht aufgrund einschlägiger Erfahrungen mit Urlauberwünschen verfügen die griechischen Großstädte, allen voran Athen, über eine bemerkenswerte Infrastruktur in bezug auf alles Nachtleben. In den Diskotheken herrscht die abgeklärteste aller möglichen Atmosphären. Die traditionellen Tanzkapellen bringen Stimmung in die »Bude« bis zur Morgendämmerung, und es gedeihen tausend kleine Festchen und Festivals. Keine Einlaßbeschränkungen bei den Diskotheken. Die Verzehrpreise liegen knapp über den zu Hause gewohnten, aber nicht wundern, wenn manchmal einem männlichen Einzelgänger der Eintritt verwehrt wird: das ist nämlich die Regel! Die hat sich eingebürgert, um eine allzu auffällige Überzahl der männlichen Besucher zu vermeiden, die infolge des überschwenglichen Interesses griechischer Teenies an nordischen Blondinen, die gut drauf sind, leicht auftreten kann. Alles klar?
In den Tavernen, wo man tanzt, singt, trinkt und die Teller zerschmettert eine griechische Unsitte, die immer kostspieliger wird bloß nicht allzuviel Authentisches erwarten: spätestens die Bedienung ist deutscher, englischer oder italienischer Herkunft. Häufig wird einem nahegelegt werden, einen Obstsalat zu bestellen, bestehend aus etwa drei Orangenscheibchen, versteckt hinter einer halben Banane, um nachher vom Uzo aus fingerhutgroßen Gläschen kosten zu dürfen. Das Beste wäre es natürlich, sich von einem griechischen Freund (beg)leiten zu lassen, der noch die alten von Einheimischen besuchten Tavernen kennt.