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Glaube der Mormonen

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Geschichte der Mormonen – Fortsetzung

Brigham Young

Der Nachfolger des seligen Smith trieb es als Priesterkönig mit rund vierzig dieser sündigen Geschöpfe und schwor der frommen Lust erst ab, als er hochbefriedigt nicht mehr konnte. Kurz vor seinem Tod nämlich. Da fuhr er in den Himmel auf, sitzend zur Rechten Gottes, des Allmächtigen, wie vor ihm Gadianton, Shiz, Abinadi, Gidgiddoni, Helorum und Helaurum und Mortadella-Salami (frei nach Alfred Kerr).
Ein Regierungsverbot machte zwar strengen Schluß mit der freundlichen, den Gläubigen liebgewonnenen Sitte, ließ die meisten in Monogamie entarten, aber heimlich geht´s halt weiter.

Religiöse Theorie und Praxis

Charakteristika heutigen mormonischen Lebenswandels sind ein diszipliniertes Sexualleben, eine fruchtbare Ehe, Lerneifer und Abstinenz von Alkohol, Kaffee, Tee, Drogen und anderem Teufelszeug. Gleichzeitig ist diese Kirche ein steinreiches Wirtschaftsunternehmen mit Grundbesitz, Banken, Versicherungsunternehmen, Hotels, Mühlen, einer eigenen Tageszeitung sowie einem Radiosender, also ganz wie unsere Kirchen auch. Man muß dazu sagen, dass die Gläubigen 10 % ihres Einkommens an die Kirche abführen. Wem das keine Warnung ist ...

Aber das gleiche gilt ja auch in Deutschland, wo selbst pauschal besteuerte Löhne der Kirchensteuer unterliegen, gleichgültig, ob der Arbeitnehmer Kirchenmitglied ist oder nicht (eine eindrucksvolle Schilderung des ungeheuren Reichtums des »Wirtschaftsunternehmens Kirche« – denn wer sie nicht auch so begreift, versteht wenig – gibt wiederum Karlheinz Deschner in »Kirche des Unheils«, S. 69 ff, Heyne Tb 5091).

Auch über die Herkunft aller Mohren hatte man nun endlich Aufklärung. Im »Book of Mormon« wird an einigen Stellen die dunkle Hautfarbe als Zeichen göttlicher Mißgunst gedeutet, so dass Schwarze zunächst nicht erwünscht waren und es auch heute nicht sind. Erst jüngst wurde das Mormonenoberhaupt wegen Verstoßes gegen die »Civil Rights« verurteilt.

Echte Priester kennen die Mormonen nicht. Allerdings müssen junge Männer und Frauen, sobald sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben, durch die ganze Welt ziehen und zwei Jahre lang missionarisch tätig sein. Im Ausland sind sie leicht zu erkennen: Sie tragen weiße Hemden mit Krawatte und dunkle Hosen. Steifheit der Bewegungen, ostentative Asexualität und Sterilität stechen jedem, der sich ein wenig auskennt, in die Augen und verraten ein zwangsneurotisches Krankheitsbild, wie es für viele Erzprotestanten oder evangelistische Sekten oder »Kirchen« ähnlich augenfällig ist.

Vorsicht: Totentaufe!

Auf keinen Fall sollte man Namen und Adresse im Gästebuch des Tempels hinterlassen. Einem Leser ist es passiert, dass Mormonen bei ihm hereinschneiten und ihn zu konvertieren suchten. Sogar in seinem Urlaubsort am Starnberger See hatten sie ihn aufgespürt.

Die Mormonen frönen ferner einem merkwürdigen Zeitvertreib: Sie taufen die Toten. Dazu genügt ihnen die Kenntnis des Namens, Vornamens und Geburtsdatums. Deshalb jagen Hunderte von Mormonen jahrelang durch die Weltgeschichte auf der Suche nach alten Kirchenbüchern und Gemeinderegistern und bannen unsere Vorfahren auf Mikrofilm. Das Ganze wird dann von einem Riesencomputer in Salt Lake City verschlungen und im Innern eines Berges archiviert. In Frankreich haben die unermüdlichen Mormonen schon einem Drittel aller Gemeinden ihren Besuch abgestattet.
Anlässlich seiner Taufe übernimmt der Mormone die Patenschaft von ungefähr zehn Verstorbenen, die sich daraufhin unversehens zu Mormonen konvertiert sehen, natürlich ohne um eine Stellungnahme ersucht worden zu sein. Kurzum, unser Großvater, den wir vor zehn Jahren beerdigt haben und der vielleicht katholisch war, hat sich unter Umständen inzwischen ohne unser Wissen in einen Mormonen verwandelt. Frechheit!

Fazit

Niemand lasse sich täuschen: dadurch, dass man auf seltene, ungewohnte und noch verrücktere Wahngebilde stößt, als bei uns, werden die uns vertrauten mit Jungfrauengeburt, Auferstehung, Himmelfahrt, ja selbst die Vermehrung der Brote u.a. Schwänke nicht »normal«, genauso wenig wie der Krebs zur »Unkrankheit« wird, indem er massenhaft auftritt.

Sicherlich ist die erfolgreiche Gründung der Stadt mitten in der Wüste eine Leistung, und immerhin war Utah der erste Staat, der das Frauenwahlrecht festschrieb.
Alfred Kerr schreibt in »Yankee-Land«, R. Mosse-Verlag, 1925: »Überall in Utah sieht man die starke mormonische Leistung. Ihren Glauben zu verspotten ist kein Grund. Er war halt ein Glaube wie jeder andre.
Feigheit sie just zu rempeln. Warum? Etwa, weil es nur fünfhunderttausend (z.Zt. der Abfassung) gibt? Kommt es denn auf die Zahl an? Die Tat ist´s, die mit ihrem Aberglauben versöhnt. Der Aberglaube ist´s, der sie zur Tat stärkte. Denn Glaube und Aberglaube heißt: Gegenteil von Skepsis; darum Vorstufe zum eindringlichen Draufloshandeln.
Aber – es gibt auch Optimismus ohne mythologische Begleitung ... Wie liegt der Fall? Mormonischer Aberglaube hat Städte gebaut, Staaten gegründet. Gewiss. Doch andere haben, ohne Aberglauben, größere Staaten gegründet, größere Städte gebaut.«

Hier geht´s zum ersten Teil über die Mormonen