Aufenthalt im Reservat
Übernachtung
In Tuba City (Navajo-Land)
Greyhills Inn Hostel: am Rand der Hauptstraße; T. 283-62 71. Ganzjährig in Betrieb; an Wochenenden bis 16h geschlossen. In dieser Studentenunterkunft für Navajos darf man sich in Zimmern und Schlafsälen einmieten. Bei der Gelegenheit kommt man ja vielleicht ins Gespräch mit den »Bereisten«. Unschlagbar die Preise: 12 $ pro Nacht, nur bar oder als Reisescheck.
Tuba Motel & Trading Post: Main St.; T. 283-45 45. Einziges Hotel im Eingangsbereich des Reservats. Bequeme, nett hergerichtete Zimmer, für die freilich schon tief in die Tasche zu langen ist. Mit von der Partie sind ein mexikanisches Restaurant und ein Indianerladen.
Zweite Mesa
Motel des Hopi Cultural Center: am Rand der Route 264; T. 734-24 01. Einziges Hotel auf Hopigebiet, bei dessen Betreibern es sich ausschließlich um Indianer handelt. Verhältnismäßig hohe Übernachtungspreise, aber jedes Zimmer mit breitem Bett, eigenem Bad und separatem WC. Häufig belegt.
National Camping: am Hopi Cultural Center darf man auch seine Zelte aufschlagen wäre ja noch schöner! und zwar auf dem mit Bäumen, Tischen, BBQ und allem Brimborium, auf das der weiße Mann für das Leben im Freien nicht verzichten kann.
Ernährungsfragen
Restaurant im Hopi Cultural Center: erschwingliche, solide Kost. Serviert Salate und amerikanische Gerichte für alle Unverbesserlichen, dabei böte sich hier eine Gelegenheit, mal in die Hopi-Küche hineinzuschmecken: Chili, Fladen (Hopi tacos) und Fettgebackenes mit Honig! Dazu bekommt man allerdings keinen Alkohol. Das nächste »Blonde« wartet in 130 km Entfernung außerhalb der Reservate, wodurch dann der fadeste amerikanische Gerstensaft sich in das köstlichste Bier der Welt verzaubert.
Sehenswertes
Achtung: im Hopi-Land ist Fotografieren tabu! Und zwar sowohl, was die Landschaft angeht, als auch deren Bewohner. Die Indianer haben es satt, mit anzuschauen, wie sich geschäftstüchtige Bleichgesichter auf ihrem Rücken eine goldene Nase verdienen.
Nicht gerne gesehen ist auch, wenn diese Musikaufnahmen anfertigen, Indianerdörfer oder Tänze als Motive für Gemälde verwenden oder sich einfach nur Notizen machen. Also nicht ausgerechnet hier die Postkarte an Muttern schreiben, mit dem Kugelschreiber umherfuchteln, den Fotoapparat in Anschlag bringen oder mit dem Rekorder herummarschieren. Die Bewohner fackeln nicht lange: manch einer hat schon ernsthafte Schwierigkeiten bekommen, nur weil er einen Notizblock zückte.
Schlendern wie durch die Dörfer, besuchen wir Walpi auf der ersten Mesa, Shungopovi und Misshongovi auf der zweiten Mesa und Oraibi auf der dritten Mesa. Für die erste und dritte Mesa benötigt man eine Besuchserlaubnis, die man vor 17h im ersten Haus, ein gutes Stück vor dem Ort, erhält.
D.H. Lawrence beschreibt Walpi in »Mexikanischer Morgen« (1924) wie folgt, hier leicht gekürzt: »Walpi liegt halb zerfallen hoch oben auf einem schmalen Felskopf, wo noch nie zartes Leben gegrünt hat. Alles ist grau, knochentrocken, ganz fahl, Stein und Laub sehr eng. Unterhalb das schamlose Licht der trockenen Sonne Arizonas. Am jenseitigen Absturz sieht man die gebleichten Schnäbel, Fänge und Knochen geopferter Adler in einer Felsenspalte unter dem Himmel. Die Hopi opfern hier alljährlich einen Adler, indem sie ihn auswalzen, um kein Blut zu vergießen. Darauf werfen sie die Überreste in die trockene Spalte an der äußersten grauen Spitze des Vorgebirges.«
Hopi Cultural Center: auf der zweiten Mesa. Hier werden u.a. Silberschmuck, Yukkakorbwaren, Katchinapuppen und Keramik feilgehalten, hübsche Dinge, die aber ihren Preis haben.
Hopi Museum: im Cultural Center auf der zweiten Mesa; Zutritt gegen einen Obulus von 8-17h, ausgenommen sonntags. Verschafft uns einen Überblick über die Geschichte der Hopis anhand von Ausgrabungsfunden und traditionellem Kunsthandwerk (Töpferei, Flechtwerk, Schmuck). Erstklassige Fotografien von Edward Curtis, der sein Leben lang Indianer ablichtete. Auch Videos.
Hier erfährt man auch Näheres über Ort und Zeitpunkt der fast jedes Wochenende stattfindenden Hopi-Tänze. Jedes Dorf veranstaltet seine eigenen Tänze, wobei bleichgesichtige Zuschauer willkommen sind. Am bekanntesten ist der Schlangentanz, auch von D.H. Lawrence in erwähntem Buch beschrieben.