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Allgemeines

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Allgemeines Wissenswertes für die Samaria-Schluchten

Anfahrt

Ab Hania vier Busse täglich vom Busbahnhof Richtung Omalos: um 6.15, 7.30, 8.30, 10.30 und 16.30h; sonntags geänderte Abfahrtszeiten, Fahrtdauer 1¼ Stunden. Beim Fahrkartenkauf darauf achten, keine Rückfahrkarte angedreht zu bekommen, ohne diese verlangt zu haben.

Empfehlenswert für alle nach Hania Zurückkehrenden ist der Kauf einer kombinierten Bus-Schiffsfahrkarte. Auf Sitzplatzreservierung im Bus achten. Wer das Tempo selbst bestimmen will, sollte die Fahrkarten für den Bus und für das Schiff einzeln kaufen.

Ausgangspunkt: Omalos

In Omalos finden sich zwei Cafés und ein paar Privatzimmer. Schon hier beeindruckt das Panorama mit über zweitausend Meter hohen Gipfeln. Aufgebrochen wird auf einer Höhe von 1200 Metern. Die Nächte sind verhältnismäßig kühl, und bei dünnem Bettzeug empfehlen wir einen Pullover. Im Gasthaus sorgt köstlicher, heißer Tee für warme Hände und Behaglichkeit, falls der Wind doch zu stark bläst.
Eine empfehlenswerte Taverne in Omalos: Gigilos. Schmackhafte Gerichte, für die nur Erzeugnisse der hiesigen Bauern Verwendung finden: Ziegenkäse, Lammfleisch, Honig, Joghurt ... und dazu ein Tröpfchen Landwein vom Faß.
Ein weiterer Gasthof, mit nur sieben Betten, ist in dem Dorf Xyloskalo, am Einstieg zu den Schluchten, zu finden. Ganze sieben Betten. Für den Komfort wird eine ganze Stange Geld gefordert. Essen kann man hier auch, aber der Wirt ist äußerst geldgierig – also lieber eigene Verpflegung mitbringen. Im Sommer nächtigt es sich auch draußen in den Bergen ganz gut. Romantiker finden Zuflucht in einem alten Schäferunterstand als Windschutz, etwa fünfzig Meter oberhalb der letzten Haarnadelkurve.

Der Abstieg

Möglichst frühmorgens um 6h einsteigen, so dass man man noch vor 13h das Meer erreicht. Anschließend wird die Hitze unerträglich. Der Abstieg – übrigens völlig gefahrlos – erfolgt auf einem markierten Pfad durch erstaunlich üppige Fauna und Flora. Nach einem Drittel des Weges (etwa 7 km) gelangt man zu den verlassenen Ruinen des ehemaligen Dorfes Samaria. Die Quellen hier besitzen Trinkwasserqualität, und ab und zu streckt ein Baum am Wegrand dem Wanderer seine grünen Zitronen entgegen, die bedenkenlos verzehrt werden können. Wer derart gestärkt auf den Gedanken verfallen sollte, sich die Füße im Wasser mit Seife zu waschen, denke bitte daran, dass die Bewohner von Haghia Roumeli ihr Trinkwasser von hier beziehen und läßt es hoffentlich bleiben! Die letzten Kilometer gestalten sich schon fast langweilig: die Landschaft ist potteben und erinnert an schlechte Wildwestschinken amerikanischer Machart.

Ankunft: Haghia Roumeli

Winziges Dorf am Ausgang der Schluchten, das sich ganz auf den Fremdenverkehr eingestellt hat. Beim Anblick der Andenkenstände vergeht die Lust zu bleiben; einzig der Strand kann noch locken. Ohne die Schlucht und ihre Besucher würde das Dorf vielleicht gar nicht mehr existieren.
Wer trotzdem entschlossen ist hierzubleiben, verbringe die Nacht wenigstens in einer angenehmen Pension: das recht neue Livikon bietet ordentliche Zimmer zu vertretbaren Preisen.
Viele Rucksackreisende nächtigen einfach am Strand.
Am Hafen ein paar teure Restaurants. Manche Wirte sind schier größenwahnsinnig und bieten nicht mal mehr einen einfachen griechischen Salat an; da hilft nur Boykott! Zu guter Letzt sei das Restaurant Tara erwähnt, von zwei schnurrbärtigen Brüdern, Mateos und Andreas, geführt. Ganz akzeptabel und bescheidene Preise. Zwei Duschen, die Gäste des Hauses kostenlos benutzen dürfen. Die beiden Brüder vermieten auch einige Zimmer.

Vor der Rückfahrt ...

... lohnt sich auf jeden Fall noch ein Gang zu Strand: er zählt zu den einladendsten Kretas, trotz der teils groben Kieselsteine. Wer gegen 12.30h hier ankommt, kann noch gemütlich essen und anschließend per Schiff zurückkehren. Falls dieser Strand zu überfüllt ist, sich links halten. Dort findet man laues, klares Wasser und ein paar Höhlen für die Nacht. Allerdings ist der Zugang nicht ganz einfach.
Übrigens: die Schlucht im eigentlichen Sinne durchwandert man erst gegen Ende, so dass es ab Haghia Roumeli auch eine Variante für Faulenzer – »the lazy way« – gibt. Dazu nehmen diese das Schiff von Chora Sfakion, Paleochora oder Haghia Roumeli. Am Zielhafen angelangt, folgen sie der Schlucht bis zu den imposantesten Stellen – schießen ihre Fotos – und kehren wieder um. Aber es ist ja wohl jedem klar, dass dies keineswegs mit dem Gefühl vergleichbar ist, wenn nach einer beschwerlichen Tour endlich das langersehnte Ziel auftaucht!

Wanderungen im Umkreis der Schlucht

Gegenüber der Schlucht führt ein Pfad linker Hand zurück, anschließend eine ungeteerte Straße nach Xyloskalo. Von da ist‘s noch eine Stunde bis zur Kallergi-Hütte, wo die Möglichkeit besteht, den Pachnes (2452 m) zu bezwingen, den zweithöchsten Gipfel Kretas – der höchste ist der Timios Stavros mit 2456 m! Für die Strecke sind mindestens fünfzehn Stunden einzukalkulieren. Unbedingt einen warmen Schlafsack und ausreichende Wasservorräte mitnehmen und sich vor Ort eine genaue Wegbeschreibung geben lassen.
Von Haghia Roumeli aus ist es recht einfach, nach Loutro zu wandern; die Strecke ist teilweise angenehm schattig. Los geht‘s bei der Kapelle am Strand; die Wanderzeit beträgt etwa sechs bis sieben Stunden.

Mit dem Schiff ab Haghia Roumeli

Die Fahrkarte kaufen, sobald der Schalter öffnet. Schiffslinien ...

... nach Chora Sfakion (mit Halt in Loutro): um 9.30, 14.15, 15.45, 17 und 18h; sonntags ein Zusatzboot um 19.15h. Die Überfahrt nimmt eine Stunde in Anspruch. Der Bus nach Hania – zwei Stunden Fahrt – wartet auf die Fährgäste.
... nach Paleochora und Soughia: im Sommer (und nur dann) täglich, letzte Abfahrt um 16.30h. Man sollte sich zwanzig Minuten vor der angegebenen Abfahrtszeit einfinden, denn manchmal lichten die Boote schon zehn Minuten früher ihren Anker.