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Aradena-Schlucht

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Aradena-Schlucht

Kleine, unbekanntere Schwester der Samaria-Schlucht

Echte Wandervögel nehmen die Aradena-Schlucht gleich im Anschluß an die Samaria-Schlucht in Angriff. Fast unbekannt, wird sie vor allem jenen zusagen, die ihre große Schwester in Samaria als zu überlaufen empfinden. Im Schnitt beansprucht die vielversprechende Tour sechs Stunden.

Das Dörfchen Aradena entpuppt sich als lohnendes Ziel des Ausflugs, auch ohne die Schlucht ganz bewältigt zu haben. Seit kurzer Zeit erlaubt eine Brücke über die Aradena-Schlucht dem Wanderer, die gleichnamige Ortschaft problemlos ohne Umweg zu erreichen. Natürlich wird es weiterhin viele eher reizen, den alten, abenteuerlichen Eselspfad durch die Schlucht zu wählen. Ein gemächlicher Spaziergang im Innern der Schlucht und der Aufstieg können tatsächlich gehörig Spaß machen. Oder aber man verlängert die Tour bis zum nächsten Ort, Haghios Ioannis.

Praktische Hinweise

Vorsicht: im Laufe der Wanderung taucht eine gefährliche Passage auf, bei der man einen überhängenden Felsen in einer Höhe von etwa zehn Metern herunterklettern muß. Nur wer einige Grundkenntnisse im Bergsteigen besitzt, wird hier nicht steckenbleiben. Es sind zwei Seile angebracht, mit deren Hilfe man sich abseilen kann. Jenen Ungeübten, die diese Stelle nicht bewältigen, bleibt nur noch die Umkehr, was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn schon bis hierher hat sich der Schweiß sicherlich gelohnt. Übrigens sprudelt, wie so oft, unterwegs keine einzige Wasserstelle.

Anfahrt

Von Haghia Roumeli (am Ende der Samaria-Schlucht) das Boot nach Loutro besteigen – im Sommer tägliche Verbindung – und von hier aus den nordöstlichen Pfad einschlagen, der nach etwas weniger als zwei Stunden Fußmarsch in Anopolis endet, gerechnet ab der letzten Hausruine in Loutro.
Ab Chora Sfakion fährt auch ein Bus nach Anopolis; zwar selten, aber immerhin. Am bequemsten ist das Taxi, denn zum Trampen herrscht zu spärlicher Verkehr.
Ab Anopolis der Teerstraße folgen, die später in eine Piste übergeht, bis zum verlassenen Dorf von Aradena. Zu Fuß eine gute Dreiviertelstunde veranschlagen. Bei der Kapelle hoch oben am Rand der Steilküste wird man einen schmalen Maultierpfad bemerken, der abwärts in Richtung Schlucht führt. Von da an bleibt noch die Schlucht gen Süden, immer den gelben Punkten folgend, zu durchwandern, um schließlich den verdienten Strand zu erobern. Der Ausflug endet in Loutro (s.oben).

Von dort aus das täglich verkehrende Boot nach Chora Sfakion benutzen. Andere Lösung: ein zweistündiger Fußmarsch am Meer entlang. Der Weg ist allerdings beschwerlich, ohne eine einzige Wasserstelle unterwegs. Einziger Lichtblick: auf halber Strecke ein kleiner Imbißstand, wo kühle Getränke, Omeletts und Salatteller über den schlimmsten Hunger und Durst hinweghelfen.

Kost & Logis in Anopolis

Anopolis hat wohl nur noch für kurze Zeit das Zeug für einen reizvollen Kurzaufenthalt. Zwar zeigt die touristische Lebensart schon Wirkung, aber die bleibt bisher in einem überschaubaren Rahmen. Mehrere Herbergen und ein Lebensmittelladen auf dem Dorfplatz, die jedoch bisher dem Denkmal von Daskaloyannis, dem aus dieser Gegend stammenden Helden der Revolte von 1770, nicht den Rang ablaufen konnten.
Am Dorfplatz, Richtung neuer Lebensmittelladen/Kafenion, ein Hotel der Preisklasse »bescheiden«.
Hotel Iria Adelfia: neu erbautes Haus gleich am Anfang des Dorfes, noch vor der erstgenannten Unterkunft; T. 912-38. Etwas teurer und schicker; geräumige Terrasse mit schönem Ausblick.
Ausgezeichnet speisen kann man in einem Café auf dem Weg nach Aradena.

Für Unternehmungslustige

Von Anopolis aus führt eine andere Route auf den Pachnes (s. unter »Die Schlucht von Samaria«, »Wanderungen in der ... «). Vor dem etwa sechsstündigen Aufstieg im Dorf nach der Schutzhütte fragen. Die zu den Bergen führende Straße immer geradeaus entlanglaufen, anstatt links nach Aradena abzubiegen. An der Kreuzung die Hauptstraße rechts weitergehen; kurz darauf weist ein Pfeil auf den links abzweigenden Fußweg hin. Wer diese Abzweigung übersieht, stößt rechts der nächsten Haarnadelkurve wieder drauf. Der äußerst holprige Weg ist nicht ganz einfach zu bewältigen. Von Zeit zu Zeit dienen übereinandergetürmte Steine oder farbige Kreise der Orientierung. Sich am besten an jenen Weg halten, der am holprigsten erscheint. Nach dem ersten Brunnen geht‘s nach links. Wie gesagt, kein Spaziergang, aber die Mühe lohnt.