Umgebung
Sehenswertes außerhalb von Albuquerque
Die Zünder der Atombombe übten hier
Pläne für ein Atomendlager neben dem Skigebiet
Ach, ja. Dann gibt´s da noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten, wo jeder selber entscheide, ob er sich hintraut:
Atombombe entwickelten (Manhattan-Projekt). Ashley Pond, ein Detroiter Geschäftsmann, gründete hier 1918 in der pastoralen Einsamkeit der Berge ein Gymnasium für Schüler aus besseren Kreisen, die dort im Pfadfindergeist und in Cowboymystik erzogen wurden, bis im Dezember 1942 der Räumungsbefehl durch Kriegsminister Stimson erfolgte.
Seit 1957 kann man den Wohnbereich der Stadt mit ihren 18.000 Einwohnern besichtigen. Das ehemalige Schulgebäude, Mittelpunkt der Siedlung, dient heute als Speisesaal. Weitere 1834 Gebäude sind vorhanden, darunter ein ungewöhnlich langer Bau für den Teilchenbeschleuniger. Bis heute wird an Waffen, Zündern, und was der Mensch noch so braucht, gewerkelt.
Hier liegt das »White Sands Missile Range«, ein Waffenerprobungsgelände von der dreifachen Größe des Saarlandes, in dem die erste Atombombe am 16. Juli 1945 das Atomzeitalter einsprengte und sich heute Stealth-Jagdbomber verstecken, Raketen und Marschflugkörper abschießen usw. Oppenheimer verlieh den Tests sinnigerweise den Namen der Heiligen Dreifaltigkeit (Trinity) ein Hinweis auf nie verstummende Gerüchte, dass drei Bomben gebaut worden waren, wovon eine über dem Japanischen Meer verlorenging. Beim Aufsteigen des Atompilzes über dem Platz der Heiligen Dreifaltigkeit sprach der Herr der Vernichtung, Oppenheimer, eine Zeile aus einem Hindutext: »Jetzt bin ich Tod geworden, der Zerstörer der Welten.«
Auf dem Kirkland Luftwaffenstützpunkt in den Außenbezirken Albuquerques werden alle Sprengköpfe der veralteten Minuteman-II- und der MX-Raketen gelagert.
Ende 1993 boten die Mescalero-Apachen dem Washingtoner Energieministerium und den Stromerzeugern des Landes an, auf ihrem 180.000 qkm großen Reservat ein atomares Zwischen- oder Endlager zu errichten. Parlament und Regierung des Südweststaates, die das Vorhaben wegen drohender Einbrüche im Fremdenverkehr erbittert bekämpfen, waren machtlos, da die 3400 Mescaleros ihnen als »souveräne Nation« nicht unterstehen. Die Indianer betreiben u.a. ein Kongreßzentrum, einen Golfplatz und ein Kasino. In der Nähe liegt ein bekanntes Skigebiet, so dass alle Besucher nach Führung durchs Atommüllager sich bestens erholt hätten, oder? Joseph Geronimo, Enkel des legendären Indianerhäuptlings, machte sich zum Sprecher der Opposition und verhinderte den 250-Millionen-Dollar-Kuhhandel mit dem Staat.