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Bisbee

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Old West mit Minenromantik (Vorwahl: 602)

Etwa 40 km südlich von Tombstone. Für Getreue des Old West eine Bergwerksstadt, die einen Abstecher lohnt. Sie liegt in einem schönen Tal fast an der mexikanischen Grenze und ist terrassenförmig angelegt. Die meisten Gebäude stammen vom Ende des letzten Jahrhunderts. Ein riesiger Felsen, der Castle Rock, überragt die Stadt. Aus Richtung Tombstone kommend, öffnet sich ein herrliches Panorama.

  • Greater Bisbee Chamber of Commerce (Verkehrsamt): 7 Naco Rd. T. 432-54 21. Von 9.15-17h besetzt; samstags von 9.30-14h. Brauchbares Informationsmaterial über die Stadt.

    Hotels, Motels

  • Inn at Castle Rock: 112 Tombstone Canyon Rd., T. (602) 432-44 49. Unterhalb der Straße nach Tombstone, gegenüber des Castle Rock. Ein riesiges, viktorianisches Gebäude, ehemals eine Pension, in dem die Bergarbeiter wohnten, mit langen Balkons. Netter Empfang. Jim, der Besitzer, ist Künstler, und seine Bilder schmücken das ganze Haus. Das Innere ist bezaubernd. Eine Kuriosität: im Erdgeschoß gähnt ein 3 m breiter und 20 m tiefer Schacht, der einstige Eingang zum Silberbergwerk. Nachdem es überflutet war, diente der Schacht fünfzehn Jahre lang der Stadt als Brunnen. Die Zimmer sind zwar von bescheidener Größe, aber individuell eingerichtet. Jedes hat seinen eigenen Stil mit schönen Möbeln und einem Bad. Freundlicher Salon zum Entspannen und Lesen mit Blick über die Stadt. Garten am Hang. Reichhaltiges Frühstück, das man auch im Freien zu sich nehmen kann. Eine wirklich romantische Bleibe, die ihren Preis, etwa 55 $ für zwei Personen, Frühstück inbegriffen, durchaus wert ist.
  • Jonquil Motel: 317 Tombstone Canyon, T. 432-73 71. Sieben korrekte Zimmer mit Bad und Fernseher zu ausgesprochen akzeptablem Preis.
  • YMCA: Box 968, 85603; T. 432-35 42. Mitten in Old Bisbee, nicht teuer und hinsichtlich seiner Klientel nicht wählerisch. Schriftlich oder telefonisch reservieren!

    Eine Note vornehmer

  • Copper Queen Hotel: 11 Howell Ave., T. 432-22 16. Anno 1902, mitten im Schürfboom, von der Copper Queen Mining Company errichtet. Heute hat es dank einer überaus gelungenen Restaurierung nichts von seinem old flavour verloren. Über vierzig ansehnliche Zimmer, etliche davon im Stil jener Zeit möbliert. Reizvoller »Copper Queen Saloon« und entzückender Dining Room.

    Ein wenig Geschichte

    Lange Zeit galt diese Gegend als besonders wild, und niemand traute sich in das 1600 m hoch gelegene Tal, das von den Mule Mountains überragt wird und in welchem ungesellige Apachen lebten, die ihr Terrain erbittert verteidigten. 1877 jedoch entdeckte eine Armeepatrouille bei der Verfolgung rebellischer Indianer das Tal und vor allem eine bleihaltige Quelle, was als Anzeichen für eine ergiebige Ader, meist Silberader, galt. In Wirklichkeit ist in dieser Gegend jedoch überwiegend Kupfer zu finden. Zwei Jahre später waren schon 53 claims (Konzessionen) registriert worden. Bisbee wurde gegründet und wuchs rasch auf 25.000 Einwohner an.

    Heute leben noch achttausend Menschen hier. Der Bergbau florierte, doch dann kam die Krise. Trotzdem wurde erst 1975 das letzte Bergwerk geschlossen, womit klar wäre, dass es sich um alles andere als eine Geisterstadt handelt. In Anbetracht der augenblicklichen Preise, die einige Metalle erzielen, kursieren sogar Gerüchte über eine eventuelle Wiedereröffnung. In jedem Fall tun die Einwohner alles, um ihre Stadt am Leben zu erhalten.

    Sehenswertes

  • Copper Queen Tour: Start am Queen Mine Building, T. 432-20 71. Touren um 10.30, 12, 14, und 15.30h. Dauer: etwas über eine Stunde. Mit einer Regenhaut und einem Helm ausgerüstet, fährt man in ein 1943 geschlossenes Bergwerk ein, dessen Schächte eine Gesamtlänge von 230 km erreichen. Die Maultiere, die einst die Wagen zogen, erblickten niemals wieder das Tageslicht, da man Angst hatte, sie würden erblinden oder sich weigern, erneut hinabzusteigen. So verbrachten sie im Durchschnitt achtzehn Jahre unter der Erde.

    Die erste zum Abbau des Metalls eingesetzte Maschine erhielt den Spitznamen widowmaker (»Witwenmacher«), da sie soviel ungesunden Staub aufwirbelte. Die Führer sind oftmals ehemalige Bergarbeiter.

    Auch die Lavender Open Pit Mine, einer der größten Kupfertagebaue, 1975 eingestellt, läßt sich besichtigen. Führung um 12h ab dem Queen Mine Building.

  • Stadtbesichtung mit dem Bus: Abfahrt vom Queen Mine Building um 10.30, 14 und 15.30h. Dauer etwa anderthalb Stunden.
  • Bergbaumuseum: in der Innenstadt, T. 432-70 71. Von 10-16h geöffnet; sonntags von 13-16h. In einem alten Gebäude von 1897 untergebracht. Ehemaliger Sitz der Bergbaugesellschaft und der Masonic Lodge Hall. Man erhält einen umfassenden Einblick in die Bergbaugeschichte von Bisbee.
  • Mulheim House: 207 B Young-blood Hill. Freitags und samstags von 13-16h geöffnet. Besichtigung eines für die Gegend typischen Hauses.
  • Fußmarsch: über die Hänge der Stadt, an der Copper Queen Plaza entlang, durch die Main St., Subway St., Howell St., Opera St., Brewery St., OK St. und Naco Rd. Überall sind pittoreske Häuser und öffentliche Gebäude, wie z.B. das alte Gefängnis, das Lyrik-Theater, die Post, die Presbyterian Church usw. zu entdecken. Das Verkehrsbüro hat günstigerweise einen Stadtplan herausgegeben (Bisbee, a Walking Tour), auf dem alle landmarks eingetragen sind.
  • Für alle Adepten von Geisterstädten und aufgelassener Bergarbeitersiedlungen , die noch Zeit übrig haben, lohnt es sich, die Gegend genauer kennenzulernen. Auch hierfür stellt das Arizona Office of Tourism eine kleine Broschüre mit den Hauptsehenswürdigkeiten zur Verfügung. Achtung, sie sind meist sehr viel weniger spektakulär als Tombstone und Bisbee. Daher sollte man schon ausgesprochen motiviert und interessiert sein.