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Massagesalons

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»Massagesalons« und Bars

Bars: Barmädchen sind meist jung und hübsch und tragen nur eine minimale Bekleidung (wenigstens im Erdgeschoß). Sie kassieren eine Provision auf die von männlichen Gästen konsumierten Getränke. Für eine Verlängerung im Hotel sind sie stets zu haben, wenn der Kunde dem Wirt ein »off« gibt.

Im Bangkoker Rotlichtviertel Patpong zählt man die meisten Bars pro Quadratkilometer. Patpong ist übrigens der Name einer Privatstraße, deren Eigentümer ... Patpong heißt. Es handelt sich um einen streng buddhistischen Greis, der es vor ein paar Jahren leid war, sein Geld mit dem Hintern anderer Leute zu verdienen und alle Bars schließen wollte. Dies konnte die Regierung angesichts der Bedrohung für die Fremdenverkehrsbranche aber nicht zulassen, und so brachte sie ihn von seinem Vorhaben wieder ab.

Wer sich in einer Bar mit Gogo-Girls aufhält, sollte darauf achten, sein Glas nicht ganz auszutrinken, wenn er nicht alle fünf Minuten wieder nachgeschenkt bekommen möchte. Die richtigen Striptease- und Sexspektakel finden niemals im Erdgeschoß, sondern stets in den oberen Stockwerken statt. Der thailändische Gesetzgeber verschließt zwar die Augen vor der gewerbsmäßigen Vergewaltigung Minderjähriger, im Erdgeschoß einer Bar jedoch darf niemals auch nur eine Brustwarze gezeigt werden! Wer mehr über Striptease erfahren möchte, lese im Kapitel »Bangkok by night« nach.

Gleichgültig, ob man für oder gegen dergleichen Etablissements ist, ein Besuch in den Straßen Patpong I und Patpong II verpflichtet zu nichts. Fast könnte man ihn als kulturellen Streifzug durch Bangkok verbuchen. Dagegen muten die Reeperbahn oder Pigalle wie Nonnenkloster an. Es herrscht ein aberwitziger Betrieb, und Verkäufer handeln mit allem nur Erdenklichen. Sich vor Schleppern vorsehen: ist man einmal in einer Bar gelandet, wird man gnadenlos geschröpft. Für eine Cola werden locker 600 oder 1000 Baht verlangt. Sich also gut überlegen, wo man seinen Fuß reinsetzt. In Patpong ist es nämlich eine hohe Kunst, Touristen auszunehmen.

Die Seife-Masseuse

»Massagesalons«: also, damit das klar ist: wir erklären hier, was in solchen Etablissements vor sich geht – aber nur, um unsere unerfahrenen männlichen Leser gegen unliebsame Überraschungen zu wappnen! Wie bereits erwähnt, raten wir dringend von einer Weiterbildung auf eigene Faust ab.

Zunächst möchten wir mit einigen falschen Vorstellungen aufräumen: dieser Erwerbszweig ist nicht erst zur Befriedigung der Wünsche von Touristen und GIs entstanden; »Massagen« hat es in Thailand schon immer gegeben, einschließlich body body. Man(n) gebe sich keinerlei Illusionen hin: abgesehen vom wertlosen exotischen Flair ist thailändische Massage nichts anderes als Prostitution. Wir wollen hier zwar keine Moralpredigt halten, aber besser, man weiß Bescheid.

Bei den Zahlungsmodalitäten hat der Kunde zwei Möglichkeiten. Die erste: alles inbegriffen (vor allem in Bangkok). Man zahlt an der Kasse und braucht nur noch der »Masseuse« ein großzügiges Trinkgeld zu geben. Die zweite: der Kunde zahlt lediglich die Massage, alles weitere wird zwischen dem Mädchen und dem Klienten verhandelt.

Auch wenn anfangs alles nach einer normalen Massage aussieht, so sind die Mädchen doch raffiniert genug, um jeden Widerstand zu unterlaufen. Die vermeintlichen Masseusen haben die Angewohnheit, ihre Kunden gründlich zu bearbeiten und hinterher einen exorbitanten Preis für ihre Leistungen zu verlangen. Geschieht ihnen recht ... Eine thailändische Besonderheit ist das body body: die Prostituierten verwandeln sich in eine Seife und bearbeiten den Körper ihrer Freier mit der einzigen Bürste, mit der sie von der Natur ausgestattet wurden. Das Ganze dauert anderthalb bis zwei Stunden.

Zwischen Lust und... Sklaverei

Die Machart der Etablissements folgt immer dem gleichen Strickmuster: die Prostituierten sind mit weißen Kitteln bekleidet und tragen eine Nummer als Aufkleber. Sie hocken hinter einem grell beleuchteten Schaufenster, während der Kunde feige im Dunkeln bleibt. Bloß nicht glauben, dass die »Masseuse« vor Freude aufspringt, sobald ihre Nummer aufgerufen wird; meist reißt sie sich nur widerwillig vom Fernseher los. In dieser modernen Form der Sklaverei liegt sicher die übelste Perversion.

Ach ja, falls es jemanden interessiert: die umsatzstärksten »Massagesalons« gehören thailändischen Generälen. Wer ein solch einträgliches Gewerbe betreiben möchte, braucht Beziehungen!