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Hollywood und Ägypten

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Hollywood: im Zeichen Ägyptens

Der Film hat das alte und moderne Ägypten ganz besonders populär gemacht. Wer erinnert sich nicht an die gewalttätigen oder melodramatischen Szenen aus Cecil B. de Milles Remake Die Zehn Gebote oder an Mankiewicz´ Cleopatra? Weniger bekannt, aber in vielerlei Hinsicht näher an der geschichtlichen Wahrheit, ist der schöne polnische Film Pharao. Kawalerowicz beleuchtete darin aus marxistisch gefärbter Sicht die Machtkonflikte zwischen Pharaonen und Priestern. Die Mumie von Schadi Abd al-Salam erzählt die Entdeckung des königlichen Verließes von Deir al-Bahari Ende des vergangenen Jahrhunderts nach, und die sich anschließenden, gemeinen Dorfquerelen. Bilder von ungeschminkter Schönheit. Jüngeren Datums wäre da noch der Tod auf dem Nil nach einem Roman von Agatha Christie, ein unschuldiger Unterhaltungsstreifen mit hübschen, aber etwas sterilen Eindrücken.

Das ägyptische Kino zählt zu den fruchtbarsten der Welt, obgleich es in Europa kaum anerkannt ist. In den arabischen Ländern dagegen sind seine Produktionen sehr geschätzt und weit verbreitet. Natürlich ist viel Kitsch dabei, aber auch manches Werk von hoher Qualität. Yusuf Schahin hat sich mittlerweile einen internationalen Namen gemacht. Ein Teil seiner Filme entstand als franko-ägyptische Koproduktion. Dazu gehören Adieu Bonaparte, eine Darstellung des Ägyptenfeldzugs aus ägyptischer Sicht, und Der sechste Tag mit Dalida in der tragischen Rolle einer einfachen Frau aus dem Volke, nach einer Vorlage der franko-libanesischen Schriftstellerin Andrée Chedid. Sehenswerter sind ältere Werke wie Bab al-hadid (Cairo Station oder Tatort ... Hauptbahnhof Kairo) und El Ard (Das Land). Falls sich in einer Filmwerkstatt oder bei einem Festival die Gelegenheit dazu bietet, sollte man sich auch auf den altmodischen Reiz der Musikkomödien aus den Nachkriegsjahren einlassen. Farid al-Atrach besingt darin die unsterbliche Liebe vor Hollywood-Kulissen mit orientalischem Anstrich.