Taipa
Die Feuerwerksfabriken auf der Taipa
Ein Bus, der vor dem Hotel Lisboa hält, bringt uns nach Taipa. Von der äußeren Idylle pastellfarbene Dörfer mit alten Häuschen in portugiesischer Manier, in den Buchten ankernde Dschunken, schneeweiße Bauerngehöfte und saftig grüne Reisfelder, schattige Wege durch Pinienwälder und sandige Strände sollte man sich nicht täuschen lassen: hier haben nicht nur Weltenbummler einen paradiesischen Ankerplatz gefunden. Manch ein Insulaner ist seit Generationen gezwungen, das ganze Jahr über auf dem Wasser zu hausen: an Bord von Sampans oder Dschunken. Wer Einheimischen begegnet, die ihren Lebensunterhalt weder als Fischer noch als Bauern bestreiten, so arbeiten diese entweder in einer Elektronik- bzw. Textilfirma oder in den weltbekannten Fabriken für Feuerwerkskörper. In ihrer Freizeit begeben sich die Taipanesen teils zu einem der beiden buddhistischen Tempel auf der Insel, teils in die katholische Kirche aus dem 19. Jahrhundert.
Unternehmungen und Besichtigungen
Im Städtchen Taipa schaut man sich am besten auf Schusters Rappen um.
Igreja Nossa Senhora do Carmel: im portugiesischen Kolonialstil des 19. Jahrhunderts erbaut, überragt die katholische Kirche die Avenida da Praia. Den schattigen, blumenbestandenen und ruhigen Vorplatz, Zeuge aus einer längst vergangenen Zeit, haben wir ins Herz geschlossen.
House Museum: am Fuß jenes Hügels, auf dem die katholische Kirche thront. Täglich außer montags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Das Kolonialgebäude ist bestückt mit Einrichtungsgegenständen, in denen reiche portugiesische Familien zu Beginn dieses Jahrhunderts in Macau zu wohnen pflegten. Europäisches Mobiliar, geschmackvoll mit chinesischen Teppichen kombiniert; geräumige Zimmer, Speisesaal, Ballsaal, Räume für Gesellschafts- und Kartenspiele, mehrere Küchen und ausladende Balkone mit Blick aufs Meer und die von alten Gummibäumen gesäumte Allee.
Pou-Tai-Un-Tempel: zweihundert Meter vom Kopf der Brücke nach Macau entfernt. Der größte Tempel auf Taipa, und er wächst noch immer ...
Tin-Hau-Tempel: östlich der Rua Carlos Eugênio. Der Meeresgöttin geweiht und an eine Schule angeschlossen. Die Buddhisten finden nichts dabei, täglich auch für ein Hotel zu beten.
Chinesischer Friedhof (Cemitério Hau-Si): eine große Statue Ton Teis, des Erdgottes, wacht über die in einen zum Meer hin abfallenden Hügel eingelassenen Gräber. Die chinesische Villa dient als Leichenhaus.
Taipa-Volkskundemuseum: im ersten der fünf Gebäude am Taipa-Strand; soll nach seiner Renovierung Teil des kulturellen, sozialen und touristischen Zentrums werden.
Weitere Sehenswürdigkeiten: die Pferderennbahn im Südwesten (Hipódromo de Corridas de Cavalos), die Göttin mit den vier Gesichtern (Deusa de Quatro Faces) im Süden und die Ostasiatische Universität (Universidade da Asia Oriental) im Norden.
Auf der Nord-Süd-Route verkehren die Busse nach Macau im Norden und Coloane im Süden.