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Akrotiri

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Akrotiri

Tolle archäologische Stelle

Von Thira bewältigt fast stündlich ein Bus (zwischen 8.30 und 21h) die zwölf Kilometer in den Südwesten der Insel. Rückfahrmöglichkeiten zwischen 7.30 und 21.30h. Aufgepaßt: nicht im Ort selbst (1 km entfernt), sondern bei der archäologischen Stätte aussteigen. Bus auch ab Perissa.

Besagte archäologische Stätte ist von 8.30-15h unter der Woche, sonn- und feiertags von 9.30-14.30h, zugänglich; Ermäßigung für Studenten. Da wegen andauernder Grabungen die Tore häufiger verrammelt sind, vorher am besten genaue Auskünfte einholen. Montags läuft jedenfalls überhaupt nichts.

Die Massen vulkanischer Asche, teilweise vierzig bis fünfzig Meter dick, die einst die Stadt unter sich erstickten, ließen die Ruinen die Jahrhunderte in gutem Zustand überstehen – wie auch in Pompeji. Einige Häuser stehen noch zwei- und dreistöckig da, nachdem die meisten durch ein Erdbeben flach gelegt wurden. Archäologen haben große Läden ausgebuddelt, mit Nahrungsmitteln vollgestopfte Behälter und wunderschöne Fresken. Die bekannteste, der Fischer, kommt auf den meisten Weinflaschen Santorins zu Ehren. Alle gefundenen Fresken sind ins Museum nach Athen gewandert, so dass man notgedrungen die diversen Weinflaschen in Augenschein nehmen muß ... Wann werden die Museen endlich kapieren, dass es viel passender ist, die Werke in ihrer natürlichen Umgebung, statt an einem sterilen Ort einige hundert Kilometer weiter weg, zu bewundern? Um die Arbeiten und die ans Tageslicht beförderten Überreste zu schützen, hat man die gesamte Anlage mit einem Dach überzogen.

Die derzeitgen Ausgrabungen finden einen Kilometer außerhalb des Ortes statt. Um ehrlich zu sein: es ist längst nicht so spannend, die alten Gemäuer zu betrachten, wie die Vorgehensweise und die ganze Atmosphäre bei der Ausgrabung selbst – fast wie eine Operation, wie uns als Nichtmedizinern schien ... Ausgeführt werden die Grabungen von Archäologiestudenten, die bereitwillig Erläuterungen geben. Akrotiri wurde in den dreißiger Jahren von dem griechischen Archäologen Spyridon Marinatos entdeckt. Erst ein Unfall im Jahre 1974, als er gerade ein Keramikgeschäft »aushob«, beendete seine Untersuchungen. An just der gleichen Stelle ruht er immer noch.

Den Badeanzug nicht vergessen, denn gleich nebenan erstreckt sich Red Beach, ein Strand aus rotem vulkanischen Sand mit glasklarem Wasser. Nebenan eine nette Taverne, eingerichtet in einer Höhle. Ein einziger langer Holztisch auf der Terrasse dient den hiesigen Fischern als Treffpunkt nach einem langen Arbeitstag. Unbedingt für die Dauer eines Gläschen Weins und eines der vielen Fischgerichte verweilen. Ein weiterer Strand mit vulkanischem Sand wartet zehn Minuten hinter der Taverne, vorbei an der kleinen Kapelle.

Eine Piste führt zum fünf Kilometer entfernten Leuchtturm der Insel, von wo aus man seinen Blick ungehindert über die erloschenen Vulkane schweifen lassen kann. Unterwegs überqueren wir die Straße zum Strand von Mesa Pigardia, der zwar etwas weit ab liegt und nur schwer zu erreichen ist, aber zu den einsamen Perlen der Kykladen zählt. Von den gesammelten Abfällen am Anfang des Strandes darf man sich nicht abschrecken lassen: nach 300 m auf der linken Seite wird es sauber und einfach traumhaft! Kambia Beach lohnt den Umweg nur für Liebhaber holpriger Wege und von Touristen verwüsteter Strände.