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Die Akropolis damals

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Die Akropolis und ihre Geschichte

Von der Festung zum Museum: Werdegang der Akropolis historisch kurzgefaßt

In frühgeschichtlichen Zeiten diente die Akropolis nur einem hier ansässigen Herrscher als Festung. Diese uneinnehmbare Burg erlaubte es ihm, seine Machtbereich beständig auszudehnen. Später residierte der König von Athen hier, weltlicher und geistlicher Gebieter zugleich. Er entschloß sich sich dazu, die Akropolis Athene zu weihen, der berühmt-berüchtigten Göttin der Fruchtbarkeit. Seit dem 7. Jh. standen Großgrundbesitzer und oberste Staatsbeamte an der Spitze Athens, genannt aristoi (Archonten). Sie waren die ersten Vertreter der griechischen Aristokratie.

Zwar konnte bald darauf Kleisthenes die Grundlagen zu einer Volksherrschaft (Demokratie) legen, freilich nur bis die Perser 480 v.Chr. die Akropolis einnahmen und alle Tempel auf dem Berg zerstörten. Es blieb den Griechen gerade noch soviel Zeit, die wertvollen Statuen und Votivtafeln in den Felsgewölben zu verbergen. Das war die Chance für findige Archäologen des letzten Jahrhunderts: ihre Fundstücke sind momentan im Akropolis-Museum zu begutachten.

Die freien Städte Griechenlands schlossen sich zusammen und stritten vereint gegen die Perser. Athen, als Verwalterin des Kriegsetats, erlebte eine bis dahin ungekannte Blütezeit. Der athenische Staatsmann Perikles nutzte die Gunst der Stunde und ließ in Zusammenarbeit mit dem bedeutendsten Bildhauer der Antike, Phidias, die Tempel der Akropolis neu errichten. Die Reste seiner architektonischen Meisterleistung sind noch heute auf dem bekannten Hügel Athens zu bewundern.

Im Jahre 86 v.Chr. fielen die Römer in Griechenland ein, geplünderte Städte und eine Spur der Verwüstung hinterlassend, ohne jedoch der Akropolis auch nur einen Stein zu rauben. Dafür werden die byzantinischen Christen im 5. Jh. nach Christus die namhafte Statue der Athene auf Nimmerwiedersehen entwenden und den Tempel zu einer katholischen Kirche umfunktionieren. Diese Banausen!

Im Jahre des Herrn 1456 setzten dann die Türken eine Moschee daneben, benutzten den ehemaligen Tempel als Munitionslager und richteten auch dem Haremswächter eine Residenz her. Ein venezianischer Admiral verfiel dann auf den glorreiche Gedanken, die Akropolis zu beschießen, worauf sie auch prompt in die Luft flog. Als Krönung schließlich nahmen später die Engländer in einem wohldurchdachten Plünderzug unter Lord Elgin die schönsten Stücke mit ins British Museum, wo sie noch heute zu sehen sind – und wo sie zunehmend den Zorn der griechischen Regierung erregen. In der Kolonialzeit waren diese Praktiken leider weit verbreitet und in Mode. Das Diebsgut bis heute nicht zurückgegeben zu haben, ist schlicht unanständig, ist es nicht? Stimmen wir also in den Schlachtruf Melina Mercouris 1983 ein: »Gebt uns unseren Marmor wieder!« Letzten Gerüchten zufolge, sollen die Parthenon-Fresken an das Akropolis-Museum zurückgegeben werden. Wie heißt´s auf englisch so schön: Let`s wait and see ...