Das Dorf in der Stadt: Plaka und Psiri

Das Altstadtviertel - Treffpunkt für Touristen und Nachtschwärmer aus Athen und aller Welt

Plaka:

Lebhaftester und unterhaltsamster Teil Athens. Deshalb ist ein Besuch, zumal abends Pflicht. Aber aufpassen: Ausländer beherrschen das Bild und altes Fett überdeckt alle anderen Gerüche der engen Gassen. Ja selbst die Bouzouki wird von der E-Gitarre verdrängt! Natürlich sind immer wieder (bezahlte!) Tänzer zu beobachten, die einen flotten Sirtaki aufs Pflaster legen, aber der Sirtaki hat eigentlich nie zur griechischen Folklore gehört; er wurde vor etwa zwanzig Jahren für den Streifen »Alexis Sorbas« kreiert!

Aber die Plaka ist auch das kleine »Dörfchen«, das sich dem Besucher so darstellt, wie es gewachsen ist. Jede Epoche hat hier ihre Spuren hinterlassen, ohne sich allzusehr um Konformität zu bemühen. Jeder, von den Leuten aus der Provinz bis zu den Einwanderern, hat seinen eigenen Geschmack und seine eigene Architektur mitgebracht, so dass ein herrliches Potpourri der Stile entstand. Beim Spaziergang durch die Plaka fühlt man sich der Großstadt um Welten entrückt. Und ab und an, wenn die Götter des schönen Wetters gut aufgelegt sind, erscheint der Parthenon vor tiefblauem Himmel. Wer´s ganz genau wissen will: die Plaka könnte man in zwei typische Hälften teilen, in den unteren Teil, eine Mischung aus Pigalle und Quartier Latin mit einem Schuß Schwabing, völlig verunstaltet durch die Händler und den aggressiven Fremdenverkehr, und in den oberen Teil, um Tripodou, Epimenidou und Bacchou, der abends seinen eigenwilligen Charme ausstrahlt. Mehr wird nicht verraten – das würde noch mindestens drei Seiten füllen. Auf den Treppen des od. Lissiou trifft sich das Gros der jungen Leute und Urlauber. Ein Besuch hier am Morgen, so zwischen 7 und 8 Uhr, wenn die Lampions gerade erloschen sind, ist wirklich zauberhaft. Jedenfalls ist die Plaka wesentlich mehr als eine geschichtliche Stätte: sie stellt fast einen mystischen Ort dar.

Psiri:
Altes volkstümliches Viertel rund um die od. Miaouli und Evripidou. Zugleich Mittelpunkt des Handwerks und des Kleinhandels. Die Olivenölhändler in der od. Sokratous und die Trockenobst- und Gewürzgroßhändler der od. Aristogitonos belohnen ein Reinschauen mit einem nachhaltigen Duft in der Touristennase.