Markthallen und Flohmarkt
Sehenswert: Die Markthallen und der Flohmarkt
Trödeln und das Leben genießen: Pflichtbesuche in der Altstadt
Die Markthallen:
Av. Athinas, zwischen Omonia-Platz und Ermou. Gar nicht zu verfehlen, handelt es sich doch um ein eierschalenfarbenes offensichtlich Freilandhaltung etwas heruntergekommenes Bauwerk, das an einen Bahnhof der Jahrhundertwende erinnert. In dem riesigen Gebäude liegen Fisch- und Fleischhalle nebeneinander. Beide könnten problemlos die Kulisse für einen Fellini-Film abgeben. Man fragt sich, wie das Fleisch in der erdrückenden Hitze überhaupt noch genießbar sein kann. Hunderte elektrischer Birnen unterstreichen die unwirkliche Atmosphäre, so dass man sich am besten morgens einfinde, wenn das Getümmel am hektischsten ist, die Kunden sich drängen und feilschen und die Händler lauthals ihre Waren anpreisen.
Gleich neben der Halle der preisgünstigste Obstmarkt von Athen: jeden Morgen außer sonntags.
Athener Flohmarkt:
Avyssinas-Platz und rund um die Kirche Haghios Philippos. Findet an jedem Wochentag also nicht am Wochende zwischen 8 und 12 Uhr statt. Danach wird´s schlicht und einfach zu heiß!
Hier halten die Griechen ihre Waren wie ehedem zur Zeit der Agora feil, genau an der Stätte, wo in der Antike die kleinen Händler ihren Stand betrieben. Wenn auch seit geraumer Zeit Olivenölfässer die gute alte Amphore verdrängt haben, so sind die Gerüche, das Getümmel und vor allem die Sprache des Sokrates noch genauso lebendig wie einst. Ein paar Schritte vom Monastiraki, dem Luxuströdelmarkt, treffen sich Wiederverkäufer, Zigeuner, Hausierer, Altwarenhändler und verschleudern ihre Waren zu Ramschpreisen. Sie ziehen täglich durch die Vororte und die nahe Provinz mit ihren Metavoras (motorisiertes »Geschäftsdreirad«) aus den dreißiger Jahren, die erstaunlich gut in Schuß sind. Die Kunst besteht darin, abzuwarten, bis sie vollbeladen mit lauter Trödelware um die Ecke biegen es gibt nur eine Durchfahrt über den Ermou. Üblicherweise stürmt man, sobald sie sich niedergelassen haben, sofort hin. Noch effektiver, obzwar hinterlistig, ist es, sich sofort an den erwählten Wagen nach dessen Auftauchen zu klammern und ihn nicht wieder loszulassen, bis er stillsteht. So kann man sich als erster auf die Beute stürzen, welche aus Athener Sperrmüll bis hin zum kompletten Hausrat eines Bauernhofs von Mani oder Epirus bestehen kann. Holzeimer, Butterfaß, Kamineisen, Gewehr, Komboloi, Wasserpfeife und Baumwolleibchen liegen kunterbunt durcheinander. Kelims aus Epidauros und Kreta, geschnitzte Truhen, Hinterglasmalereien, Ikonen, Öllämpchen und vieles mehr. Alles aus erster Hand, alles zum Mitnehmen, falls man handeln können, und zwar auf griechisch! Kleiner Tip: einen griechischen Bekannten mitschleppen ...