Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Übernachtung

Body: 

Übernachten in Thira

Eine Mütze voll Schlaf gefällig?

Zur Hauptsaison sind Schlafgelegenheiten selbstredend rar, insbesondere dann, wenn man erst spätnachmittags eintrifft. Da bleiben nur die Jugendherberge und das Hotel Kamares, die für einen guten Batzen die Fremden auf ihrem Dach stapeln. Ausweichmöglichkeite: in Oia übernachten.

Die neueste Masche der Hotels: sie verlangen einen Zuschlag von zehn Prozent des Übernachtungspreises, falls der Gast nur eine einzige Übernachtung bucht. Die Privatanbieter haben sich dieser Unsitte angeschlossen. Des öfteren ist es passiert, dass das gemietete Zimmer, angeblich nur fünf Minuten zu Fuß, in Wahrheit drei Kilometer außerhalb von Thira lag! Verdammte Bande!

Für sparsame Schwaben

Zeltplatz: T. 286-22-94 oder 286-232-03. Fünf Fußminuten von der Innenstadt. Wer mit dem Bus vom Hafen Athinios ankommt, marschiert weiter bis zum Platz und folgt dann der Straße nach rechts unten. Weitläufige, gut ausgestattete Anlage mit Lebensmittelhändler (geringes Angebot), Restaurant (annehmbare Preise), Telefon und, der Clou, einem Laden für Damenunterwäsche! Ordentliche Duschen und Toiletten. Wenig Schatten (Schilfdächer), dafür kosten Zelte keine Gebühr. Es lassen sich sogar welche borgen, obwohl auch Mattenschläfer willkommen sind. Gepäckaufbewahrung möglich.

Jugendherberge: am Bushalt Theotokopoulou-Square der ansteigenden Straße nach Oia folgen; die zweite größere dann rechts rein, also nicht die winzigen Gassen mitzählen! Die JH befindet sich ganz in der Nähe der Kirche Haghios Eleftherios. Wer sich verirrt, braucht nur den Schildern »YGH« zu folgen. Vierzig-Betten-Schlafsäle, nach Geschlechtern getrennt. Man liegt zwar ein bißchen beengt, aber die Gewölbedecke versetzt den gestreßten Nordeuropäer ins Mittelalter zurück ... sofern er sich nicht an der muffigen, verbrauchten Luft stört. Fenster gibt´s nämlich keine, und von der Decke baumeln nur ein paar Glühbirnen. Georgiou zählt zu unseren besten greichischen Freunden ... auch wenn er die Geschäftstüchtigkeit bisweilen übertreibt: die Terrassenschläfer berappen fast gleichviel wie die mit eigener Koje im Schlafsaal. Auf dem Dach läßt sich aber auch freier atmen. Achtung: morgens um 6h bimmeln uns die Glocken der benachbarten Kirche gnadenlos aus unseren süßen Träumen! Und die sanitären Anlagen in Gestalt von fünf teils defekten Duschen und zwei Klos sowie zwei Waschbecken (»Bitte nicht in den Waschbecken duschen!«) – so die letzten Zahlen für weibliche Gäste – erfordern einigen Mut! Warmes Wasser sprudelt nur 16-19h aus den Duschen. Die Doppelzimmer sind nicht besonders gut in Schuß, und für den Preis schaut man sich besser nach einem Privatzimmer um. Das Frühstück auf der schattigen Terrasse jedoch läßt nichts zu wünschen übrig. Vom Restaurant genießt man einen prächtigen Blick aufs Umland, mit dem ewig blauen Meer als Kulisse. Wenn mal wirklich kein Platz mehr frei ist, wird, wie gesagt, auch noch das Dach freigegeben, wo nicht mehr nach Männlein und Weiblein unterschieden wird. Wie so manches im Leben Geschmackssache ...

Hotel Kamares: im Oberdorf, hundert Meter vom Hauptplatz, neben Kirche und Museum. Terrasse mit Blick auf Hausdächer und Meer. Fünf Duschen für siebzig Personen, und das nur zwischen 16 und 19h ... Für Kopfrechner dazu nun eine kleine Preisfrage: wenn das Hotel voll belegt ist, was im Sommer eigentlich immer der Fall ist, jeder der Gäste täglich duscht und alle dafür die gleiche Zeit brauchen, wieviel Duschsekunden stehen dann jedem zu? Nicht vergessen, dass drei Fünftel der Zeit stets mit Ausziehen, Abtrocknen und Anziehen vergehen.

Leider schlafen Männlein bei Männlein, Weiblein bei Weiblein; bisexuelle Pärchen sind also voll im Nachteil, es sei denn, sie scheren sich nicht weiter um die Moskitos und übernachten auf der Terrasse (Matratzen werden gestellt). Insgesamt eher ungepflegte Bleibe; es fällt schwer, hier länger als eine Nacht »auszuhalten«. Spiros, der Hausherr, spricht Spanisch, was gegenüber Griechisch schon eine gewisse Erleichterung bedeutet.

Gediegener

Pelican Hotel: in einem Gäßchen, das vom Theotokopoulou-Platz bei der Bushaltestelle seinen Anfang nimmt; T. 231-13. Es handelt sich um einen tadellosen Hotelbetrieb, der seit 1984 die Räumlichkeiten in einem zentralen, traditionsreichen Gebäude nutzt. Zimmer mit Bad, Radio und Kühlbar! Was so über die griechischen Mattscheiben flimmert, erfährt man im Fernsehraum, und laut ...