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Besichtigung

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Besichtigung Knossos

Archäologiekundige sehen mehr als einen Steinhaufen

Die Anlage ist nicht besonders weitläufig, aber es reicht, um die Orientierung zu verlieren. Wer nichts von Archäologie versteht, mag in Knossos zunächst vor allem einen großen Steinhaufen sehen, in welchem nur die wiederaufgebauten Gebäude markante Punkte bilden, und lediglich auf diese wird auch hingewiesen. Zuerst empfiehlt es sich also, diese vier Gebäudekomplexe anhand des Mittelgangs ausfindig zu machen, was schon mal weiterhilft: die Gebäude westlich des Mittelgangs am Eingang, jene östlich und unterhalb des Mittelgangs (die königlichen Wohnräume), und, etwas weiter nördlich, die Nebengebäude.

Zunächst begrüßt Sir Arthur Evans den Besucher in Gestalt einer Statue. Davor drei runde Bauten für Opfergaben aus der ersten Palastepoche zwischen 2000 und 1750 v. Chr. Im Hintergrund links – in nördlicher Richtung – das in leichter Hanglage angelegte Theater.
Folgt man dem gepflasterten Weg nach Süden, so erreicht man den Prozessionsgang und gelangt nach Durchschreiten zur Veranda. Auf einer wiedererrichteten Mauer des Vestibüls Nachbildungen des Freskos der Vasenträger und des Prinzengangs (mit den Lilien), deren Originale heute im Museum von Heraklion zu besichtigen sind. Folgt man den weiterführenden Stufen, gelangt man über ein höheres Stockwerk zum zentralen Innenhof (60 mal 29 m).

Westlich die Säulenkrypta, wo damals die Kulthandlungen vorgenommen wurden. Ein langer Gang führt zu den Vorratskammern: in den Boden eingelassene Mulden und bauchige Tongefäße, die zum Aufbewahren von Öl, Getreide und anderen Lebensmittel dienten.
Weiter in westlicher Richtung der Thronsaal mit Springbrunnenbecken und Freskenfragmenten. Ein paar Stufen steigen zum Reinigungsbad mit kleiner Wanne und Lichtschacht an.
Weiter in Richtung Norden gelangt man zu einer der gelungensten Restauraurationsarbeiten des ganzen Komplexes, dem Becken des großen Baderaumes. Elegant die verschiedenen Ebenen und die rhythmische Abfolge der Säulen.

Östlich des Innenhofes führt eine Treppe hinunter zu einem kleinen Bassin mit Lichtschacht und restaurierten Säulen. Dieser Teil gehört zweifellos zum Beeindruckendsten, was Knossos zu bieten hat. Man gelangt zu einem Labyrinth von Gängen, Sälen ... und schließlich zum Gemach des Königs und zum Gemach der Königin mit eigenem Baderaum. Hier wurde die Delphin-Freske entdeckt, heute im Museum von Heraklion.
Nach Norden hin eine hohe Säulenveranda, deren Stierfresko heute im Museum von Heraklion ausgestellt ist. Gegenüber der Bedienstetenflügel mit Nebengebäuden (Werkstätten und Vorratsräume). In diesem Teil ist das geniale Abflußsystem zu bewundern: über ausgehöhlte Steinplatten läuft das Wasser, dazwischen sind kleine quadratische Klärbecken geschaltet.
Am Ende des Rundgangs gilt es in der südlichen Ecke noch die Mauerreste einiger Privathäuser zu betrachten. In einem ruht auf zwei kleinen Säulen ein Altar (Kanzelhaus).