Geschichte
Geschichte Kretas
Von Dynastien und Eroberungen
Die minoische Kultur
Die Zeit der Minoer liegt weit zurück. Zweifellos verdankt Kreta der minoischen Kultur, die von 2500 v.Chr. bis etwa 1000 v.Chr. auf der Insel blühte, seine glanzvollste Vergangenheit. Minos soll einer der drei Söhne des Zeus (mit Rhadamanthys und Sarpedon) und Gründer der minoischen Dynastie gewesen sein. Man unterscheidet mehrere geschichtliche Phasen: aus der ersten, der frühminoischen, sind vor allem Grabfunde (Gräber und Schmuck) erhalten. In der folgenden mittelminoischen Phase wurden die ersten Paläste errichtet. Man hat dort zahlreiche vielfarbige Keramiken entdeckt. Einige Überreste dieser Gebäude existieren noch, allerdings sind sie unter den Ruinen der später wiederaufgebauten Paläste zu suchen. In der spätminoischen Phase (1700-1450 v.Chr.) wurden die zuvor von einem starken Erdbeben zerstörten Paläste wiederaufgebaut. Aus dieser Zeit stammen die meisten und schönsten Funde. Die Museen Kretas quellen über von feinziselierten, bauchigen Kostbarkeiten, die in jener Zeit hergestellt wurden (Knossos, Malia und Phaestos u.a.) Die Architektur dieser Zeit ist außergewöhnlich originell (Lichtbrunnen, Treppen, große Säle ...). Ein zweites Erdbeben auf Santorin um 1450 v.Chr. hat diese Kultur erneut in Schutt und Asche versinken lassen. In der letzten Phase wurde Kreta in Etappen Griechenland angeschlossen.
Vom Beginn unserer Zeitrechnung bis zum 16. Jh.
Zuerst vereinnahmten die Römer, dann die byzantinischen Kaiser die Insel, bevor die Araber sich ihrer bemächtigen konnten. Vom 13. bis zum 17. Jh. herrschten die Venezianer über Kreta. Zahlreiche Festungen, Loggias, Häfen und Brunnen entstanden. Im Lauf des 15. Jhs wurden die Kirchen mit Fresken und die Fassaden der Klöster mit zierlichen Motiven überzogen. Der von der Insel stammende Maler El Greco malte im 16. Jh. zahlreiche Ikonen, bevor er seine Laufbahn in Venedig und später in Spanien fortsetzte.
Vom 17. Jh. bis heute
Die türkische Eroberung Mitte des 17. Jhs. stand unter keinem günstigen Stern. Die Bewohner Kretas mußten zum muslimischen Glauben übertreten; es kam zu Aufständen, und der Widerstand gegen die Türken wuchs. Daskaloyannis war einer der Führer der Revolten von 1770. Ende des 19. Jhs. gewann Kreta immer mehr an Unabhängigkeit, um schließlich 1913 endgültig Griechenland angeschlossen zu werden.
Die Deutschen besetzten Kreta 1941 nach einem Blitzangriff trotz des Eingreifens der Alliierten und hinterließen eine blutige Spur. Obwohl es militärisch um die Eroberung der Flugplätze dort ging, hatte die kretische Bevölkerung unter den verlustreichen Kämpfen gegen die Commonwealth-Streitkräfte schrecklich zu leiden.