Tote Vögel
Verschmutzung der Nordsee
Jämmerliches Ende für Eissturmvögel
Wie lange bleibt das Erholungsgebiet Meer noch erhalten?
Wer zum Urlaub an die Nordsee fährt, möchte die schönen Seiten der Natur sehen. Blaues Meer, Sandstrand, schreiende Möwen, Muscheln, Dünen, Dünengras
Umweltzerstörung oder gar tote Tiere passen nicht ins Bild der unberührten Natur, dabei sind es gerade diese beiden zusammenhängenden Probleme wert, dass man sich ihrer annimmt.Die Deutsche Bucht in der südöstlichen Nordsee zählt zu den am schlimmsten zugemüllten Gebieten der Nordsee.
Gerade auf der Insel Mellum sticht die Verschmutzung ins Auge, denn an den unberührten Stränden bleibt liegen, was das Meer hergibt - sei´s Fischernetz oder Glotze. Vier Fünftel des Abfalls bestand aus Styropor, Schaumgummi oder Plastik, wobei man besonders häufig Folien, Plastiktüten und Planen entdeckt.
Eine Untersuchung befasste sich kürzlich mit der Müllbelastung von Eissturmvögeln. In den letzten sechs Jahren untersuchten Forscher fast zweihundert Vogelleichen, mit erschreckendem Ergebnis: In den Mägen von 93 Prozent fand sich Plastikabfall, durchschnittlich 29 Partikel pro Vogel. 26 davon bestanden aus Verbraucherplastik, so z.B. Zahnbürsten.
Beim Verschlucken des Abfalls drohen Verletzungen ebenso wie Schwächung durch Chemikalien. Ist der Vogelmagen mit Plastik angefüllt, so verhungern sie häufig. Verfangen sie sich dagegen im Müll, so verenden sie jämmerlich. Dabei leiden nicht nur Eissturmvögel unter der Meeresverschmutzung sondern alle Meereslebewesen.
Eine Ursache der gravierenden Umweltverschmutzung ist die Schifffahrt. Zwar erklärte man die Nordsee bereits vor zwanzig Jahren zum Müll-Sondergebiet, in das kein Schiff seinen Abfall leiten darf, doch entdeckten Forscher noch keine Verbesserung. Hier sollte man kostenlose Müllentsorgung in den Häfen zu ermöglichen. Überdies gilt alles, was der Umweltschutz auch zu Lande verlangt: weniger Verpackungen, schärfere Strafen, mehr Umweltbewusstsein.