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Baden-Baden

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Friedliche russische Invasion?

Russen in Baden-Baden

Geschichte des russischen Tourismus in dem Weltbad

Einwohner: 54 000

Die Russen besetzen Baden-Baden, heißt es. Friedlich versteht sich, in Form von Touristen, Immobilienkäufern, Geschäftsleuten, unglaublich viele seien es. So berichtet der Volksmund, ohne sich dabei konkreter Zahlen zu bedienen. Andere widerlegen die Behauptungen: "Ach was, so viele Russen kommen doch gar nicht."

Die Freundschaft zwischen Russland und Baden-Baden verdanken die beiden Zarin Katharina II, die - auf der Suche nach einer Braut für ihren Enkel - zwei Prinzessinnen aus Baden in den Ort einlud. Alexander ehelichte 1793 Zarin Elisabeth, die natürlich gern der Verwandtschaft Besuche machte, zumal sie die Stadt für eine der schönsten der Welt ansah. Mit der Zarensippe reisten auch die Reichen und Berühmten aus Moskau und St. Petersburg an, vergnügten sich im Sommer im schönen Baden. Strömten 1820 fünftausend Gäste in die Stadt, waren es 1835 bereits fünfzehntausend.

Erst der deutschfranzösische Krieg um 1870 und natürlich die Oktoberrevolution beendeten die häufigen Aufenthalte in Baden. Jedoch: Boris Jelzin reiste 1997 in die einst so beliebte Stadt, womit er den Trend vielleicht wieder ankurbelt.

Viele Deutsche stutzen, wenn sie in Pelzgeschäften den Aushang "Man spricht Russisch" oder in Restaurants die Speisekarte auf Kyrillisch lesen.

Bei einem Aufenthalt in Baden-Baden lohnt ein Besuch des "Badhotels zum Hirsch". In der ältesten Herberge des Ortes kehrten nicht nur Berühmtheiten wie Balzac und Napoleon ein, aus den Wasserhähnen strömt überdies auch Thermenwasser.