Wimsener Höhle
Höhlen in der Schwäbischen Alb
Höhlenausflug zu Wasser
Bootsfahrt auf dem unterirdischen See der Wimsener Höhle
Als höhlenreichste europäische Gegend nehmen Experten von der Schwäbischen Alb gar an, sie sei gänzlich von Tunneln durchzogen. Ungefähr zweihundert erschlossene Höhlen finden sich relativ nahe beieinander; eine "ganz besondere" ist die Wimsener bei Zwiefalten.
Hier am südlichen Ende der Schwäbischen Alb stauten einst Benediktinermönche die Zwiefalter Aach, um ihre Mühle anzutreiben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der daraus entstandene Höhlensee um 1447, damals als Eigentum des Benediktinerklosters Zwiefalten.
Inzwischen bezaubert der See jährlich Zehntausende Touristen, lässt er sich doch als einziges aufgestautes, unterirdisches Gewässer in Deutschland befahren. Ein Bootsführer stochert den Kahn an den Felsen vorbei, die von allen Seiten auf einen zurücken. Ungefähr achtzig Meter währt der Spaß, dann wird die Durchfahrt zu schmal. Wenige Lampen ermöglichen nur eine spärliche Sicht, so dass der Flair des Geheimnisvollen bleibt.
Die kühle (acht Grad zu jeder Jahreszeit), trockene Luft ist offenbar für kränkelnde Bronchien heilsam. Jedoch: Wer unter Klaustrophobie leidet, sollte die Höhle wohlweislich meiden.
Die Mühle der Benediktiner fungiert inzwischen als Museum der Wimsener Höhle. 1910 vermaß man sie zum ersten Mal; fünfzig Jahre später tauchte man hinab in den See. Jochen Hasenmeyer ermöglichte die Höhle einen vierhundert Meter weiten, bis zu vierzig Meter tiefen Tauchgang unter der Schwäbischen Alb. Mittlerweile stieß man auf den tiefsten deutschen Unterwasserschacht (sechzig Meter) und erkundete über 700 Höhlenmeter.
Vermutlich entstand die Höhle vor gut 1,2 Millionen Jahren. Sichere Beweise für eine einstige Trockenheit liefern zum einen Tonscherben und menschliche Knochen aus der Bronzezeit; zum anderen Tropfsteine auf dem Grund des Sees, die sich nur im Trockenen bilden.
Vegetation findet sich nur in kümmerlichen Farnen und Moosen, die ihr Licht einzig von den elektrischen Lampen erhalten.
Die Zwiefalter Aach (600 Sekundenliter) entsteht übrigens unter der Schwäbischen Alb und dringt erst nach der Wimsener Höhle ans Tageslicht. Durch den Hasenbach fließt sie nach kurzer Zeit in die Donau.
Öffnungszeiten:
1. April bis 31. Oktober, ab zehn Uhr
Tel: 07373 915 260
www.wimsen.de