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Hohenlohe

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Schlösser und Gourmetküche

Kulinarischer Ausflug in Baden-Württemberg

Sehenswürdigkeiten in Hohenlohe

War Hohenlohe früher eine ärmliche Region, so ist sie mittlerweile Modellregion für umweltverträgliche Landwirtschaft.

Bekannt ist das Gebiet für seine Schweine. 1988, im Entstehungsjahr der Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Hohenlohe, fanden sich nur noch sieben reinrassige Sauen und zwei Eber. Inzwischen zählt das Schwäbisch-Hällische Landschwein über dreitausend Zuchttiere und pro Jahr etwa 40 000 Mastschweine. Der Markenname "Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch" ist EU-geschützt.

Ein blauschwarzer Kopf und Schlappohren zieren die Tierchen, weshalb man sie auch manchmal "Mohrenköpfle" nennt. Aufgrund ihrer Genügsamkeit und Robustheit eigenen sie sich hervorragend zur Weidehaltung. Ihr Fleisch schmeckt etwas süßlich, eine Freude für Feinschmecker und Haute-Cuisine-Köche.

Neben Schweinereien hat die Region auch kulturell und kulinarisch einiges zu bieten! Hier drei Sehenswürdigkeiten:

Schloss Langenburg

Ein traumhaft schönes Schloss in adligem Besitz: rote Giebel, Wehrtürmchen, märchenhafte Fenster … Eigentümer ist Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, der sich leisten kann, was für den Normalsterblichen unvorstellbar ist: Über achthundert Fenster, nahezu drei Hektar Dach, Ölverbrauch im Winter von tausend Litern am Tag …

Im Winter vor über vierzig Jahren verbrannte das Schloss teilweise, da das Löschwasser der Feuerwehr einfror. Der damalige Fürst verkaufte Schloss Weikersheim mit den Ländereien und baute Langenburg wieder auf. Touristen sollten für die erforderlichen Gelder sorgen; tatsächlich pilgerten in manch einem Jahr über 100 000 Neugierige zum Gebäude und Automobilmuseum.

Besonders sehenswert sind natürlich Besuche von Adligen aus England: Die Hohenloh-Langenburger sind Verwandte des englischen Königshauses, weshalb auch die Duchy Originals von Prinz Charles auf dem Schloss Langenburg zu kaufen sind.

Nötige Einnahmen (die Erhaltung eines Schlosses ist schließlich teuer!) sollen die Vermietung der einstigen Orangerie, Gartentage, Konzerte, Führungen, Landwirtschaft und etliche andere Maßnahmen bescheren.

Schloss Friedrichsruhe, Zweiflingen, 18. Jahrhundert

Im Jahr 2005 blätterte Reinhold Würth 22 Millionen Euro für das Hotel auf den Tisch. Luxuriös mutet es an: Die Küche erhält seit ungefähr dreißig Jahren Sterne; Antiquitäten und Bilder stammen aus dem Welfenschatz; zehn Millionen Euro kosteten die Spa-Suiten, der Wellness-Bereich erstreckt sich über zweitausend Quadratmeter, man erfand eine Kosmetikreihe …

Früher befand sich das Anwesen im Besitz der von Hohenlohe-Öhringen.

Amtshaus, Mulfingen-Ailringen, 16. Jahrhundert

Einst im Besitz der Deutschenordensritter, drohte dem Gemäuer vor einigen Jahren der Abriss. Reinhold Würth päppelte es wieder auf, zunächst mit dem Gedanken, es zum Gästehaus für die Würth-Gruppe und deren über dreihundert Tochterbetriebe zu nutzen.

Nun fungiert es als gemütliches Hotel (fünfzehn Zimmer) mit stilvollem Lokal im Gewölbekeller. Koch Olaf Prückner erhielt hier sechzehn Punkte (Gault Millau) und ein Sternchen. Er scheint eine große Hilfe auf Hohenlohes Weg zum deutschen Delikatessgebiet!

Überhaupt, Reinhold Würth: Der spielt in dieser Region eine bedeutende Rolle. Man benannte nach ihm eine Straße, ein Festival, eine Kunsthalle, ein Museum … Sein Vermögen gewann er durch Schrauben, nun investiert er viel in Hohenlohe.