Kastoria (Vorwahl: 04 67)

72 hübsche Kirchen und wundervolle Umgebung

Hundertfünfzig Kilometer nördlich von Kalambaka. Stand einst in dem Ruf, zu den schönsten Städten des Balkans zu zählen, was längst nicht mehr zutrifft. Zurückzuführen ist das auf den Pelzhandel und die dadurch bedingte Bereicherung seiner Bewohner. Diese haben unglücklicherweise nichts Eiligeres zu tun gehabt, als ihre alten, wunderschönen Holzhäuser durch moderne Betonwürfel zu ersetzen. Wir wußten´s schon immer: Geld verdirbt den Charakter. Geblieben sind die zweiundsiebzig (!) Kirchen, darunter einige ausgesprochen hübsche Exemplare wie z.B. die Kapelle der Taxiarchen oder die Kirchen Panaghia Koubelidik und Haghios Nikolaos Tou Kasnitzi.

Trotz der wundervollen Umgebung und des großen Sees, dessen Ufer bisher noch nicht mit Touristenleibern gepflastert sind, lohnt die Stadt dennoch keinen Umweg.

Volkstümliche Kunst füllt das Museum nahe des Kindergartens beim See. Ungewöhnliche Campingatmosphäre im Kirchgarten gleich am Seeufer. Einfach am Ufer entlang in Richtung Norden wandeln, bis Papa Gabriel, ein besonders freundlicher Pope, auftaucht. Gegen eine kleine Spende darf man sein Zelt aufstellen und von den zwei Duschen, zwei Waschbecken (in beklagenswertem Zustand) und dem kleinen »Museum«, zugleich Andenkenladen, Gebrauch machen.

Oberhalb der Stadt führt die Piste Kastoria-Florina vorbei, hart an der Grenze des guten Reifengeschmacks. Florina, der letzte Etappenpunkt vor der mazedonischen Grenze, ist recht lebhaft, aber ansonsten ohne erwähnenswerte Besonderheiten. Im Hotel Pantiellenion übernachten Anspruchslose für ein paar lumpige Euro.

In der näheren Umgebung

Florina an der ex-jugoslawischen Grenze ist eine gesichtslose, vor allem während der Abendstunden belebte Stadt.
Hotel Hellenis: odos Pavlou Mela 61. T. 0385/226-71.

Unweit vom Hotel ein kleines Lokal namens Taverna Prespa, das einen saftigen Schweinsbraten auftischt.