Im Athener Marktviertel
Tafeln und Schlemmen!
Speiselokale im Athener Marktviertel
Essen und Trinken mit echten Athenern
Südlich des Omónia-Platzes liegen die Markthallen von Athen. Hier geht es turbulent zu. Tagsüber drängen sich die Einkäufer, am Abend kommen die Obdachlosen und Nachtschwärmer. Die Markthallen prägen das Viertel, in denen auch viele Athener ihre Behausung haben. Die Kneipen werden nicht nur zu kulinarischen, sondern vor allem zu kommunikativen Zwecken besucht.
Monastiri (das Kloster): in den Markthallen. Und so kommt man hin: gleich nach der Evripidou ein Stück die Eolou hinauf, dann nach links in die Markthallen. Wer über Athinas anrückt verfährt nicht viel anders, nur dass er untern den Markthallen, Höhe Aristogitomis, rechts abbiegt. Hier, hinter etlichen Nahrungsmittelständen, besagte bodenständige Kneipe. Unter dem Schild das Geburtsdatum des Hauses: 1924. Nicht nur unter den Händlern des Viertels, die sich hier ein Stelldichein geben, beliebt. Eine Speisekarte sucht man vergeblich. Man deutet auf das Verlangte wieder mit dem Finger. Einige leckere Gerichte, darunter arni (Frikassee vom Lamm) und supies (Tintenfische) mit Sauce.
Namenloses Lokal: od. Sokratou, Ecke od. Theatrou. Kein Wirtshausschild, und die braune Eingangstür ist kaum sichtbar. Kellerrestaurant, bestehend aus einem kleinen verrauchten Raum mit den alten Retsinafässern an den Wänden. Hier noch mehr Andrang als beim ersten Tip wen wundert´s, bei den Tarifen. Treffpunkt der Händler von den benachbarten Märkten.
Für unsere bourgoise Leserschaft
Kentikon: od. Kolokotroni 3. T. 323-2482. An einem kleinen Platz, gleich neben dem Syntagma. Riesensaal, in dem sich Anwälte, Journalisten und andere Honoratioren einfinden. Im Sommer wandern die Tische auf den Bürgersteig. Die Gerichte sind klassisch griechisch Lamm auf Auberginen, Fisch auf Athener Art, Kalbsspies oder Krasati (Schweinefleisch) und munden vortrefflich! Obacht: bis 18 Uhr gibt´s hier bestimmt was; später abends und am Wochenende ruht dann der Betrieb.
Costoyanis: od. Zaimi 37, hinter dem Archäologischen Nationalmuseum. T. 822-0624 und 821 24 96. Einlaß erst abends ab 20 Uhr; trotzdem vorher anrufen, denn im Sommer schließt das Lokal manchmal ganz. Bedienung bis 3 Uhr. Erstklassiges Restaurant, in dem griechische Kochkunst wie nirgendwo sonst vorgeführt wird. Für griechische Verhältnisse zwar reichlich teuer, aber ein wahrer Gourmet wird´s nicht bereuen. Ausgezeichnete Auswahl an mezedes (Vorspeisen), und die Fisch-Souflaki sind ein Gedicht ... Die erste Augustwoche und auch sonntags steht man vor verrammelten Türen. Schade, dass die Freundlichkeit mit dem Erfolg nachläßt.
Petrino: odos Themistokleous 32 (und Acadimias). T. 360-4100. Nicht weit vom Omonia. Geöffnet mittags und abends bis zwei Uhr früh. Erlesene, fast etwas protzige Inneneinrichtung mit Ziegelsteinen, Steinplatten und Grünpflanzen, die dem gehobenen Schichten entstammenden Publikum den angemessen äußeren Rahmen bietet. Die Küche ist für ihre Schöpfungen berühmt, als da wären: Fish-kebab vom Schwertfisch, Muschelspeck-Spieß, Tintenfisch in Weinsoße, Kalbshoden, Wachteln, spetsofai, gegrillte Garnelen mit Speck usw. Preise für griechische Verhältnisse deutlich über dem Durchschnitt. Woran das nun wieder liegt ... ?