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Bevölkerungsgruppen

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Bevölkerungsgruppen

Kaffer und große Ohren

Im Laufe der Jahre hat der Volksmund spezielle Spitznamen für die verschiedenen
Bevölkerungsgruppen gefunden. Im allgemeinen werden die Begriffe wertfrei benutzt, auch
wenn ihre Ursprünge nicht immer ganz frei von Hohn oder Vorurteilen sein mögen.

Les Cafres

Nachfahren der aus Madagaskar oder Afrika stammenden, ehemaligen Sklaven. Mit über 30
Prozent bilden sie die größte Bevölkerungsgruppe der Insel. Viele Cafres (Kaffern) sind auch heute noch in der Landwirtschaft tätig.

Überwiegend Angehörige der christlichen Glaubensrichtungen.

Les Malabars

Ursprünglich nur für die Einwanderer der Malabarküste im Südwesten Indiens gedacht, wird
die Bezeichnung heute auch für die Nachfahren der tamilischen Einwanderer verwendet. Die
Malabars, die im Osten der Insel einen großen Teil der Bevölkerung stellen, sind in der Regel stark mit dem hinduistischen Glauben verbunden.

Z´arabes

Ihres islamischen Glaubens wegen fälschlicherweise als »Araber« bezeichnete Einwanderer, die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem nordwestlichen Indien einwanderten.
Ursprünglich in der Landwirtschaft tätig, suchte ein großer Teil der nur 5% der Bevölkerung
stellenden Minderheit sein Glück in Handel und Gewerbe. Die Bekleidungsindustrie wird
heute von den Z´arabes beherrscht.

Les Chinoises

Die Nachkommen der chinesischen Einwanderer umfassen in etwa den gleichen
Bevölkerungsanteil wie die islamischen Inder. Waren schon unter den Sklaven einige
Chinesen zu finden, so setzte die große Einwanderungswelle erst nach 1850 ein.
Heute sind die "Chinoises" meist in Gastronomie und Lebensmittelbranche zu finden. Die alten chinesischen Kramläden weichen immer häufiger großen Supermärkten. Ähnlich wie die
islamischen und hinduistischen Inder, ist die chinesische Volksgruppe heute noch sehr stark in ihre ursprünglichen Kultur eingebunden.

Les Malgaches et les Comoréens

Als Malgaches und Comoréens werden aus Madagaskar oder den Komoren kommende
Einwanderer der jüngsten Generation bezeichnet.

Die Nachfahren der madegassischen Sklaven sehen ihre Wurzeln schon lange nicht mehr auf
der »Großen Insel« und grenzen sich als Kreolen scharf von den neuen Einwanderern ab.

Les Yabs

Nachkommen der Petits Blancs, der kleinen Weißen, die durch Großgrundbesitzer von den
Küsten in die Bergregionen gedrängt wurden und sich dort als Kleinbauern einen
bescheidenen Lebensunterhalt verdienten. Nach der Sklavenbefreiung haben sie sich stark mit
der farbigen Bevölkerung vermischt.

Les Grands (Gros) Blancs

Nachfahren der reichen Großgrundbesitzer, die auch heute noch mächtige Positionen in
Industrie und Wirtschaft innehaben.

Les Zoreilles

Warum die etwa 7% der Bevölkerung umfassende Schicht der Festlandfranzosen als Les Zoreilles, "die Ohren" bezeichnet wird, weiß niemand genau. Am stärksten hält sich die Vermutung, dass sich die der kreolischen Sprache nicht mächtigen Franzosen häufig hinters Ohr griffen, um mit dieser Geste eine Wiederholung des Satzes zu erbitten. Wie dem auch sei, Tatsache ist, dass der Begriff heute meist einen diskriminierenden Beigeschmack hat und man anstelle dessen häufig das neutralere "les métros" zu hören bekommt.

Neben den Beamten, die sich bei einer Versetzung nach Réunion über hohe
Zusatzgratifikationen freuen können, entfliehen immer häufiger junge Franzosen dem kalten
Europa, um, gut ausgebildet, in tropischer Kulisse Arbeit zu finden.