Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Umgebung

Body: 

Umgebung Korinhts

Sich umschauen

Der Kanal: zwei Kilometer östlich der neuen Stadtviertel, Parkmöglichkeit ganz in der Nähe. Am besten das Auto auf dem Parkplatz abstellen und von der Brücke einen Blick nach unten riskieren – fünf Minuten reichen. Technische Daten: sechs Kilometer lang, dreiundzwanzig breit und hier siebzig Meter tief eingeschnitten. In der Antike wurden die Schiffe mit Hilfe eines Karrens vom Golf von Korinth über Land zum Saronischen Golf bugsiert. Heute noch sind Spuren des diolkos, der gepflasterten Schleifbahn, auf der die Schiffe gezogen wurden, zu sehen.

Da dieses Verfahren sich auf Dauer als unpraktisch erwies und die Eisenbahn noch zu selten verkehrte, kam Nero, wie etlichen anderen vor ihm, der Gedanke eines Kanals, und tatsächlich tat er sogar höchstpersönlich im Jahre 67 nach Chr. den ersten Spatenstich – mit einem güldenen Spaten natürlich, wie es sich für einen richtigen Kaiser ziemt. Der Griff bestand gewiß aus echten Christenknochen! Sechstausend jüdische Sklaven rackerten sich einige Zeit hier ab. Dann hatte Nero jedoch andere Ideen, und gab sein Vorhaben auf. Erst im Jahre 1882 wurde der Kanal endlich eingeweiht. Wenn´s geht, die Restaurants an der Straße wegen überhöhter Forderungen meiden.

Altstadt: sieben Kilometer südwestlich der modernen Stadtmitte; ab Neu-Korinth verkehren stündlich Busse, Haltestelle od. Kolianou. Abgesehen von einigen Säulen, die um die Aufmerksamkeit der Urlauber buhlen, ist kaum noch Sehenswertes geblieben. Das geht soweit, dass auf den Prospekten der Stadt ein Foto abgebildet ist, welches fast nur einen weißblühenden Oleander zeigt! Die Altstadt verdient das Prädikat »hypertouristisch« – die Ähnlichkeit mit einem Supermarkt für Andenken ist verblüffend. Das Museum im Ort ist nur mittelmäßig. Wer über etwas Zeit verfügt, sollte den Hügel (Akrokorinth) in die Oberstadt ersteigen. Hier gibt´s Reste einer byzantinischen Festung zu fotografieren sowie ein wundervolles Panorama über den Golf.

Im 5. Jh. vor Christus, im Laufe der Peloponneskriege, verbündete sich Korinth mit Sparta gegen die Athener. Damals eine reiche Stadt, kontrollierte es doch den Isthmus, welcher die Peloponnes mit dem restlichen Griechenland verband. Wer den Reichtum erwähnt, darf die damit meist einhergehenden Sünden nicht außer acht lassen: der Heilige Paulus kam eigens zu Besuch nach Korinth, um den Bewohnern der lasterhaften Stadt den rechten Weg zu weisen – wurde aber kaum beachtet ...

Sehenswert in der Umgebung

Das Heraion von Perachova: zweiunddreißig Kilometer von Korinth. Die Ruinen eines der Hera geweihten Tempels erreicht man nach Durchquerung lieblicher Gegenden. Liegt am Ende der Welt, die kleine Bucht diente früher mal als Hafen.

Die Autofahrer sollten weiter nach Norden fahren, wo sie verschlafene kleine Buchten und unverfälschte Landschaft vorfinden werden.

Loutraki: fünf Kilometer vom Kanal; Bus alle halbe Stunde. Eine moderne Stadt, die dessen ungeachtet einladender wirkt als ihr großer Nachbarort und einen schönen Kiesstrand sowie eine gepflegte Strandpromenade vorzuweisen hat.

Le Petit France: odos Markou Botsari 3, verläuft im rechten Winkel auf die Hauptstraße zu. T. 224-01. Freundliche Pension, von einem liebenswerten frankogriechischen Paar betrieben. In dieser familiären Umgebung läßt sich so richtig entspannen. Ruhige und gefällige Zimmer mit Dusche zu überaus fairen Preisen. Reichhaltiges Frühstück. Reservierung angeraten. Strand gleich vor der Haustür.

Okipos: odos Periandros. Unweit des Petit France in einer anderen Seitenstraße, die, wenn man von unten kommt, auf der linken Seite abzweigt. Eine alte Taverne, die sich ihren unverfälschten Charakter bewahrt hat. Im Schatten der Zitronenbäume schmecken die einheimischen Gaumenfreuden (Fleisch vom Grill, Moussaka, Salat) nochmal so gut. Mehr als bescheidene Preise.